1892
Rückblick.
Rückblick. Die einfacheren Stickstoffverbindungen wers
den aus Ammoniak oder aus Salpetersäure dargestellt. Am-
moniak bildet sich in der Natur durch freiwillige Zersetzung
jerischer Stoffe, kann aber auch durch Erhitzen von Sub-
stanzen, welche neben Kohlenstoff und Wasserstoff auch Stick
stoff enthalten, gewonnen werden. Die Hauptquelle für Ammo-
niak ist, das „Gaswasser“ der Gaswerke, bezw. die Steinkohle.
Salpetersäure entsteht in der Natur namentlich in en
ihres Kalium-, Natrium- und Calciumsalzes durch die Kin-
wirkung gewisser Organismen auf stickstoffhaltige tanzen
bei_Gegenwart der genannten Basen.,
Das Ammoniak erhält man aus den. Ammoniumsalzen
durch Behandlung dieser mit einer starken Base; gewöhnlic
wendet man hierzu Ammoniumchlorid (Salmiak) und Kalk an.
Mit_Säuren geht das Ammoniak Verbindungen ein, die
als Ammoniumsalze bezeichnet werden, und in welchen die
erbindung NH die Rolle eines Metalles spielt... Dieses
hypothetische Metall heisst Ammonium,
Ammoniak enthält 14,01 Teile Stickstoff auf 3 Teile
Wasserstoff; diese Gase verbinden sich dem Raume nach im
Verhältnis von 1 Volum Stickstoff auf 3 Volume Wasser-
stoff, welche 4 Volume nach ihrer Vereinigung och den
Ra von 2 Volumen erfüllen.
Es besteht stets ein einfaches Verhältnis zwischen den
Volumen sich verbindender Gase und dem der_ ent-
tandenen Verbindung in Gasform.
Eine Vergleichung der Dichten der gasförmigen Ele-,
mente zeigt, dass diese unter einander in der gleichen _Be-
ziehung stehen wie deren Verbindungsgewichte,,
alpetersäure wird aus einem Nitrate durch Behandeln
it Schwefelsäure gewonnen. Sie ist verhältnismässig a
eständig, da sie leicht Sauerstoff abgibt; hierdurch wirkt
sie als kräftiges Oxydationsmittel. Mit Metallen liefert sie
Salze. wobei aber ein Teil der Säure zersetzt wird unter Bil-