Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

216 
Leuchtgas. 
angewendete Kohlenoxyd frei von Dioxyd? Und wenn dies nicht 
der Fall, woran sieht man gleichwohl, dass sich bei dem Versuchs 
Kohlendioxyd gebildet haben muss?) 
Din“ 
mel 
Beleuchtung , Flamme, Lötrohr u. s. w. — Da die 
zur Beleuchtung verwendeten Stoffe Kohlenstoff enthalten 
und die einschlägigen chemischen Vorgänge vorwiegend in 
der Oxydation des Kohlenstoffs dieser Verbindungen bestehen, 
so dürfte hier der geeignete Platz sein, um über Beleuchtung, 
Flammen und das Lötrohr in Kürze einiges einzufügen. 
Bei allen gewöhnlichen Beleuchtungsarten ist man auf 
Flammen als die Lichtquelle angewiesen. Mag man Leucht- 
gas, eine Erdöllampe oder eine Kerze brennen , stets kommt 
das Licht von der Flamme. Im ersteren Falle wird das 
Gas direkt verbrannt, bei den Oellampen wird das Oel zu- 
nächst durch den Docht emporgesaugt, dann in Gas ver- 
wandelt und dieses verbrannt, und bei den Kerzen endlich 
muss das feste Heizmaterial erst geschmolzen werden, um 
dann vom Dochte emporgesaugt, in Gas verwandelt und ver- 
brannt zu werden und so eine Flamme zu liefern. In jedem 
dieser Fälle haben wir also ein brennendes Gas und ein 
brennendes Gas nennen wir eine Flamme. 
Leuchtgas, Das meiste Leuchtgas wird durch Erhitzen 
von Steinkohlen in verschlossenen Retorten dargestellt. Wie 
schon früher angeführt wurde, enthält die Steinkohle, nament- 
lich die fetteren Sorten derselben, Verbindungen von Kohlen- 
stoff und Wasserstoff, neben etwas Stickstoff und einigen 
anderen Substanzen. Wird sie erhitzt, so entweicht der Was- 
serstoff, zum Teil an Kohlenstoff gebunden in Form von 
Kohlenwasserstoffen, zum Teil in freiem Zustande als solcher. 
Der Stickstoff geht mit Wasserstoff als Ammoniak weg und 
weitaus der, grösste Teil des Kohlenstoffs bleibt im freien 
Zustande als Koke in der Retorte zurück. Die entweichenden 
Gase bilden nach vorausgegangener Reinigung das Leuchteas.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.