234
Avogadro’s Hypothese.
in Beispiel wird die Art ihrer Anwendung und der aus
ihr_abgeleiteten Schlüsse am besten verständlich machen.
Die Gewichte gleicher Raumteile von Gasen oder Däm-
fen lassen sich ohne besondere Schwierigkeit bestimmen.
ach der Hypothese von Avogadro verhalten sich diese Gas-
der Dampfdichten aber wie die Molekulargewichte der betr.
ubstanzen. Nehmen wir als Beispiele einige der schon be-
rachteten Stoffe, die entweder bei gewöhnlicher Temperatur
asförmig sind oder durch Erhitzen leicht in die Gasform
ibergeführt werden können. Dahin gehören Wasser, Chlor-
asserstoff, Ammoniak, Stickoxydul, Stickoxyd, Sumpfgas
ohlendioxyd, Kohlenoxyd, Cyan und Cyanwasserstoffsäure
ie Dichten dieser Substanzen in Form von Gasen bezw.
ämpfen sind für Wasser 0,623, Chlorwasserstoff 1,247,
mmoniak 0,597, Stickoxydul 1,520, Stickoxyd 1,039, Sumpf-
as 0,557, Kohlendioxyd 1,529, Kohlenoxyd 0,968, Cyan 1,8,
yanwasserstoffsäure 0,948. Diese Zahlen bezeichnen das re;
ative Gewicht gleicher Volumina der betr. Gase, bezogen
uf Luft = 1, und drücken auch die Beziehung zwischen den
olekulargewichten der betr. Stoffe aus. Es ist nur erfor-
erlich, eine Norm anzunehmen, auf welche die Molekular-
ewichte bezogen werden können. Man kann als solche ein
icher bestimmtes Molekulargewicht, etwa das des Chlorwas-
serstoffs, wählen. Das geringste Molekulargewicht, welches
an für diese Verbindung annehmen kann, ist 36,37, denn
ie die Analyse ergeben hat, enthält sie ihre Bestandteile
im Verhältnis von 35,37 Teilen Chlor auf 1 Teil Wasser
toff. Die einfachste Annahme ist die, dass je ein Ato
asserstoff mit einem Atom Chlor zu Chlorwasserstoff ver-
unden ist. Setzt man das_Gewicht dieses Atomes Wasser
toff = 1, so wird das relative Gewicht des Chlors oder sein
tomgewicht, (bezogen auf Wasserstoff = 1) = 35,37. Die
eiden Atome Wasserstoff und Chlor verbinden sich aber zu
einer_ Verbindung , deren Molekulargewicht nun 1 + 35,87