Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Gesetz von Dulong und Petit. 
ein weiteres Hilfsmittel zur Feststellung dieses letzteren ge- 
boten “st. 
A an hat_beobachtet, dass wenn gleiche Gewichtsmengen 
verschiedener Elemente genau der gleichen Wärmequelle aus- 
gesetzt werden, sie in gleicher Zeit nicht gleich stark erwärmt 
werden, oder, was dasselbe sagt, dass sie verschiedener Zeiten 
bedürfen, um auf eine gleich hohe. Temperatur gebracht zu 
werden. So ist bei ganz gleicher Wärmezufuhr die 32fache 
Zeit erforderlich, um die Temperatur von einem Kilogramm 
Vasser um 20 oder 30° zu erhöhen, als jene von einem 
Kilogramm Quecksilber ; man bedarf also 32mal soviel Wärme 
um 1 kg Wasser um eine gleiche Zahl von Graden zu er- 
wärmen, als 1 kg Quecksilber, oder, was sich daraus folgern 
lässt, man kann mit der gleichen Wärmemenge, mit der man 
1 kg Wasser um eine bestimmte Zahl von Graden erwärmt 
32 kg Quecksilber um die gleiche Zahl von Graden erwärmen 
Diejenige Wärmemenge, welche erforderlich ist, um die 
Temperatur eines bestimmten Gewichtes einer Substanz um 
einen Grad zu erhöhen, bezogen auf die zur Erwärmung des 
gleichen Gewichtes Wasser um einen Grad erforderliche Wärme 
menge als Einheit, nennt man die spezifische Wärme de 
betr. Substanz. So ist die spezifische Wärme des Queck- 
silbers, wie das oben angeführte Beispiel zeigt, 4 oder, al 
Dezimalbruch ausgedrückt, 0,0333. = 
Dulong und Petit haben nun (1819) gezeigt, dass di 
spezifische Wärme der Elemente (im starren Zustande) ihre 
Atomgewichte umgekehrt proportional ist, also direkt propor 
tional_ der in der Gewichtseinheit enthaltenen Zahl. von Atomen 
Nehmen wir an, die Atomgewichte zweier Elemente 
und B seien 28 und 56, verhielten sich also wie 1:2, s 
werden ihre spezifischen Wärmen sich wie 2:1, also um- 
gekehrt verhalten. In der Gewichtseinheit beispielsweise
	        
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