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Brom.
Chlorhydrate entspricht und, ähnlich diesem, sich an der Luft
bei gewöhnlicher Temperatur zersetzt. Brom ist in Wasser
wenig löslich; die braunrot gefärbte Lösung wird Bromwasser
genannt.
eich_dem_Chlor verbindet sich das Brom mit vielen
Elementen direkt_und mit grosser Begierde. Seine Vereinigung
mit Arsen und einigen anderen Elementen ist, wie beim
Chlor, von Licht- und Wärmeentwickelung begleitet.
Die Verbindungen des Broms mit anderen Elemente
heissen Bromide. Wenn auch das Brom im allgemeinen sic
wie Chlor verhält, so ist es doch ein schwächeres Element,
so dass es durch Chlor aus seinen Verbindungen ausgetrieben
und_in Freiheit gesetzt wird. 7
ersuch 103. Man reibt 3,5 g Kaliumbromid und 7 g Braun-
stein in einem Mörser zusammen und bringt die Mischung in einen
500 cc fassenden Kolben, der mit einem Kühler verbunden ist (s.
Fig. 26, S. 78). Ferner mischt man 15 cc konzentrierte Schwefel-
säure mit 90 cc Wasser und giesst die erkaltete Flüssigkeit auf die
Mischung im Kolben. Beim gelinden Erwärmen entweicht Brom
dampfförmig und verdichtet sich zum Teil im Kühler, von wo es in
die Vorlage rinnt. Der Versuch ist unter einem gutziehenden Ab-
zuge vorzunehmen. Beim Behandeln dieses Gemisches von Mangan-
dioxyd und Kaliumbromid mit _Schwefelsäur äuft_die_ Reaktion
nach_der Gleichung:
2KBr + Mn0: +2H25S0: = K2S04 + MnSO4+ + 2H:0 + 2Br.
Es wird also sämtliches Brom in Freiheit gesetzt und im Kolben
bleibt Kaliumsulfat, K2SO4, und Mangansulfat, MnSO:1, zurück.
Bei der Einwirkung von Schwefelsäure auf Mangandioxyd allei
verläuft die Einwirkung ın folgender Weise:
MnO0O2 + H2S0: — MnSO: + H:O + 0.
Wenn diese Reaktion bei Gegenwart von Bromwasserstoff vor sich
geht, wie würde der frei werdende (naszierende) Sauerstoff wirken ?
Würde das nämliche Ergebnis erzielt, wenn der Sauerstoff aus der
Entwickelungsflasche ab- und in Bromwasserstoffsäure eingeleitet wird,
statt dass die Bromwasserstoffsäure zugegen ist, wenn der Sauerstoff
eben aus seiner Verbindung in Freiheit gesetzt wird? Welches ist
die gewöhnlich angenommene Erklärung dieser Erscheinung? Wenn
die_Formel des Mangansulfates MnSO4 ist, wieviel wertig ist da:
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