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schmilzt und über 200°. siedet unter Bildung eines veilchen-
blauen Dampfes, der dem Elemente seinen Namen verschafft
hat (lweıöhs = veilchenblau). Auch schon bei gewöhnlicher
Temperatur verdampft das Jod sehr merkbar.
Versuch 105. Man mischt etwa 2 g Natrium- oder Kalium-
jodid und 4 g Braunstein und übergiesst das Gemisch in einem ein
bis zwei Liter haltenden Kolben mit ein wenig konzentrierter Schwe-
Felsäure. Beim allmählichen Erhitzen auf dem Sandbade füllt sich
das Gefäss mit dem schön gefärbten Joddampfe und im oberen, küh-
leren Teile des Kolbens setzen sich bald die schwarzgrauen Jod-
kristalle an.
Das chemische Verhalten des Jodes ist wesentlich das
von Chlor und Brom, doch zeigt es im allgemeinen geringere
Stärke der chemischen Verwandtschaft. Bromwasserstoff ist,
wie wir sahen, eine weniger beständige Verbindung als Chlor-
wasserstoff, der Jodwasserstoff ist aber noch lockerer zu-
sammengehalten. Freies Chlor macht aus dem Bromwasser-
stoff Brom frei, Chlor und auch Brom scheiden aus Jod-
wasserstoff das Jod ab.
Jod löst sich nur wenig mit gelblicher Farbe in Wasser,
reichlich dagegen mit tief schwarzbrauner Farbe in Wein-
geist und in einer wässerigen Lösung von Kaliumjodid; in
Schwefelkohlenstoff und Chloroform ist_es_mit_violetter Farbe
löslich.
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Versuch 106. Man bereitet sich stark verdünnte Lösungen von
Jod in Wasser, in Weingeist und in wässeriger Kaliumjodidlösung,
indem mhn einige Körnchen Jod in Reagenzgläsern mit einigen Ku-
bikzentimetern der betr. Lösungsmittel übergiesst. Die Lösung von
Jod in Wasser schüttelt man mit einigen cc_Schwefelkohlenstoff
tüchtiy durch.
Versetzt man eine Lösung von freiem Jod mit etwas
verdünntem Stärkekleister, so färbt sich die Lösung durch
die Bildung einer Verbindung von Jod und Stärke blau. Brom
and Chlor bilden diesen blauen Körper nicht und diese Re-