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Fluorwasserstoff.
Chlorwasserstoffsäure aus Natriumchlorid und Schwefelsäure
ganz entsprechend:
CaF2 + H2SO« =CaSO1 + 2HF. ;
Fluorwasserstoff ist ein farbloses , an feuchter Luft
rauchendes Gas von stark sauren Eigenschaften. Es greift
die Schleimhäute der Atemwerkzeuge stark an und man muss
sich sorgfältig vor dem Einatmen der Dämpfe hüten. Auf
Glas wirkt es lösend und muss daher in wässeriger Lösung
in Flaschen aus Guttapercha, Blei oder Platin, welche Stoffe
es unangegriffen lässt, aufbewahrt werden. Seine Wirkung
auf Glas beruht in der Ueberführung des Siliciumdioxydes
oder der Kieselerde, SiO2, einer Verbindung, die in jeder
Glassorte enthalten ist, in Siliciumtetrafluorid, SiF4, das gas-
{örmig ist. Die Reaktion verläuft nach der Gleichung:
SiO2 + 4HF = SiFı + 2H:0.
Versuch 109. In.ein kleines Gefäss aus Blei oder Platin gibt
man etwa 5 g gepulverten Flussspat und mischt unter Umrühren
mit einem Holzstäbchen soviel konzentrierte Schwefelsäure zu, dass
ein dicker Brei entsteht. Vorher hat man die Oberfläche einer Glas-
platte oder eines Uhrglases mit einer gleichmässigen dünnen Schicht
von Wachs oder Paraffin überzogen und in diesen VUeberzug Schrift-
züge oder Figuren so eingeritzt, dass an den betr. Stellen das Glas
blossliegt. Man deckt nun das Glas über das die Mischung enthal-
tende Gefäss, das vorher einen Augenblick gelinde erwärmt wurde,
und lässt einige Zeit stehen. Entfernt man dann den Ueberzug vom
Glase, so zeigen sich die vorher in das Wachs eingegrabenen Linien
nunmehr in das Glas eingeätzt, weil dort aus der’ ebenen, blanken
Glasfläche durch die Flusssäure Kieselerde_ herausgenommen wurde.
also_eine Vertiefung entstanden ist.
Die Flusssäure findet zum Glasätzen Verwendung, na-
mentlich um Teilungen auf Thermometer, Barometer und
andere_mit Teilungen versehene Glasinstrumente aufzutragen.
Das Fluor ist das einzige Element, von dem bis jetzt
keine Sauerstoffverbindung bekannt ist.
Vergleichung der Glieder der Chlorgruppe unter-
einander. Betrachtet man zunächst die physikalischen Eigen-