Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Schwefel. 
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Bei weiterem Erhitzen wird er wieder dünnflüssig und siedet 
bei 448,4° unter Bildung eines _braungelben Dampfes. 
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Versuch 110. Man destilliert etwa_10 g _Stangenschwefel aus 
einer Glasretorte und achtet auf die oben angeführten Erscheinungen. 
Die übergehende Flüssigkeit wird in einem Becherglase, das etwas 
kaltes Wasser enthält, aufgefangen: 
ristallformen des Schwefels. Wenn geschmolzener. 
Schwefel erstarrt oder wenn er sich aus einer Lösung ab- 
scheidet, ordnen sich seine Teilchen in regelmässigen Formen, 
Kristallen, an. Aber merkwürdigerweise sind die aus ge- 
schmolzenem Schwefel erhaltenen Kristalle ganz verschieden 
von denen, die sich aus Lösungen abscheiden. KErstere bilden 
honiggelbe Nadeln, letztere Oktaöder mit rhombischer Basis, 
eine Form, die auch der natürliche Schwefel zeigt. Eine 
sorgfältige Prüfung dieser Kristalle ergibt, dass die Nadeln 
dem monoklinen Kristallsysteme angehören, die Oktaäder aber 
dem_rhombischen. «SEN 
Es_sei hier daran_ erinnert, dass die Kristallform eine 
sehr bestimmte Eigenschaft eines Körpers ist, vermöge deren 
er sich oft von anderen Körpern unterscheiden lässt. Die 
Thatsache, dass eine Substanz in_einem bestimmten Systeme 
kristallisiert , ist eben so charakteristisch, wie die, dass sie 
bei einem bestimmten Temperaturgrade schmilzt oder siedet. 
So wissen wir, dass Eis stets bei 0° schmilzt und dass 
Wasser bei 0° erstarrt; wir würden daher sehr überrascht 
sein, zu finden, dass das Wasser auch bei anderen Tempe- 
raturen, etwa 20°, erstarrt. Aehnlich muss es überraschen 
dass der Schwefel, der in der Natur in Formen des _rhom- 
bischen Systems kristallisiert vorkommt, aus dem geschmol- 
zenen Zustande zu Formen des monoklinen Systems erstarrt. 
Noch auffallender ist aber der Umstand, dass diese honig- 
gelben Nadeln beim ruhigen Stehen freiwillig eine Verän- 
derung erleiden. Sie werden undurchsichtig und verändern
	        
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