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Schwefel.
ihre Farbe und zeigen nun bei genauer Prüfung, dass sie
aus kleinen Kristallen von der Form des natürlichen Schwe-
fels bestehen. Daraus geht hervor, dass die Anordnung der
Teilchen des Schwefels nach der monoklinen Form keine
haltbare ist.
Stoffe ,. die in zwei verschiedenen Kristallsystemen kri-
stallisieren, heissen dimorph. So ist z. B. der Kohlenstoff
dimorph.
ersuch 111. In einem bedeckten Thontiegel, sog. hessischen
jegel, schmilzt man etwa 50 g Stangenschwefel. Man lässt langsam
abkühlen, bis sich an der Oberfläche eine dünne Decke von erstarrtem
chwefel gebildet hat, durchstösst diese an einer Stelle und giesst
en noch flüssigen Anteil des Schwefels aus. Die Innenseite des Tie-
els zeigt sich mit honiggelben Nadeln ausgekleidet, die, wie schon
rwähnt, in das monokline System gehören. Man nimmt einige der
ristalle heraus und untersucht sie. (Sind sie spröde oder biegsam?
Vie ist ihre Farbe? Sind sie undurchsichtig, durchsichtig oder durch-
cheinend?) Der Tiegel wird nun einige Tage zur Seite gestellt und
die Kristalle nach dieser Zeit wieder untersucht. (Haben Verände-
rungen stattgefunden_und_ welcher Art sind diese?)
Amorpher Schwefel. Der Schwefel kann auch in
amorpher oder unkristallisierter Form erhalten werden. Der
in Versuch 110 unter Wasser aufgesammelte Schwefel ist
weich und knetbar; er ist amorph. Nach einiger Zeit wird
er_aber gleichfalls spröde und Kkristallinisch.
Wenn der Schwefel aus seinen in Wasser gelösten Ver-
bindungen abgeschieden wird, fällt er äusserst fein verteilt
und fast weiss aus, so dass die Flüssigkeit ein milchähn-
liches Aussehen annimmt („Schwefelmilch“). Schwefel ist
unlöslich in Wasser und nur wenig löslich in Alkohol und
Aether. Dagegen löst er sich in der flüssigen Verbindung
von Kohlenstoff und Schwefel auf, die als Schwefelkohlen-
stoff, CS2, bezeichnet wird, und scheidet sich aus dieser Lö-
sung in rhombischen Kristallen ab.
Versuch 112. Man löst 2 bis 3 o Stangenschwefel in 5 bis