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Schwefelsäure,
Na2COs + H2S0O1: = Na2SO1 + H2O + CO:,
Na2SO3 + H2SO4 — Na2S0O4 + H2O + SO.
Lässt man eine Lösung von Schwefeldioxyd in einer lose
verschlossenen Flasche an der Luft stehen, so nimmt sie
Sauerstoff auf, wodurch die schweflige Säure zu Schwefel-
säure oxydiert wird :
H2SO3 + 0 — H2S0O4.
Schwefeldioxyd ist ein kräftiges Bleichmittel und findet
zum Bleichen von Wolle, Seide, Stroh, Papier u. s. w. aus-
gedehnte Verwendung. In einigen Fällen beruht die blei-
chende Wirkung auf der Entziehung von Sauerstoff aus den
Farbstoffen durch das Schwefeldioxyd, wodurch ungefärbte
Körper entstehen, in anderen wieder ist die Einwirkung ver-
wickelter Art.
Versuch 117. Man verbrennt in einem kleinen Porzellantiegel,
der unter einer Glasglocke steht, etwas Schwefel. Ueber den Tiegel
hat man auf einen Dreifuss einige lebhaft gefärbte Blumen gelegt,
die nunmehr in der Atmosphäre von Schwefeldioxyd gebleicht werden.
Schwefeldioxyd vermag auch die Gärung zu hemmen
und wird daher verwendet, um Flüssigkeiten, welche N eigung
zur Gärung zeigen, zu konservieren. Seine Hauptverwendung
findet es aber bei der Fabrikation der Schwefelsäure und wird
zu diesem Zwecke in enormen Mengen darewestellt.
Schwefelsäure, H2SO4. Schwefelsäure findet sich in
der Natur in Form von Salzen, wie Gips, Schwerspat u. dgl.
Doch kann sie aus diesen nicht mit der Leichtigkeit er-
halten werden, wie Salpetersäure und Chlorwasserstoffsäure
aus den ihrigen, sondern wird ausschliesslich durch Oxyda-
tion von Schwefeldioxyd bei Gegenwart von Wasser, also
durch Oxydation von schwefliger Säure dargestellt. Die bei
der Bereitung der Schwefelsäure im grossen in Frage kom-
menden Reaktionen sind die folgenden:
IE
gm
‚yar
MC
vn.