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Nitrate.
Nitrate, wobei aber, wie wir schon in früheren Versuchen
sahen, eigentümliche Nebenreaktionen vor sich gehen, die in
der reduzierenden Einwirkung des naszierenden Wasserstoffs
auf die Salpetersäure ihren Grund haben.
So entsteht bei der Auflösung von Silber in Salpeter-
säure zunächst Silbernitrat und Wasserstoff :
Ag + HNOs = AgNOs + H.
Dieser Wasserstoff reduziert aber seinerseits wieder
Salpetersäure, wobei die Reduktion verschieden weit gehen
kann, z. B.:
HNO: +H =H:0 + NO:2,
HNO: + 3H = 2H:0 + NO,
HNO: + 5H0 = 3120 + N,
HNO: + 83H = 3H2:0 + NHs.
Ein Beispiel für die Bildung von Stickoxyd aus Kupfer
und Salpetersäure hatten wir in Versuch 85 (S. 179), ein
solches für die Entstehung von Ammoniak aus Zink und
Salpetersäure in Versuch 82 (S. 174).
Die Bildung von Nitraten durch Neutralisation von Hydr-
oxyden mit Salpetersäure wurde schon auf S. 142 erwähnt:
NaOH + HNOs = NaNOs + HOH.
So lösen sich auch Oxzyde in Salpetersäure unter Bil-
dung von Nitraten. Quecksilberoxyd liefert mit Salpetersäure
Merkurinitrat :
HgO + 2HNOs = Hg(NOs)z + H2O;
Kupferoxyd geht in Kupfernitrat über:
CuO + 2HNOs_ = Cu(NOs)2 + H2O.
Die Salze schwächerer Säuren, namentlich die Karbonate,
liefern mit Salpetersäure ebenfalls Nitrate:
CuCOs + 2HNOs = Cu(NOs)2 + H2O + CO2.
Kupferkarbonat. Kupfernitrat.
Auch durch doppelte Umsetzung von Salzen können Ni-
trate erhalten werden. Da sie aber alle löslich sind, so ist
die eigentliche Fällungsmethode ausgeschlossen; sie bleiben