Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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ZWANZIGSTES KAPITEL. 
Gruppe der Alkalimetalle: 
Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Caesium. (Am- 
monium.) 
Diese Gruppe führt den Namen der Alkalimetalle , weil 
die Hydroxyde des Kaliums und Natriums, der am häufigsten 
vorkommenden und best gekannten Metalle dieser Gruppe, 
schon seit langer Zeit als Alkalien bezeichnet wurden. 
Das hypothetische Metall Ammonium wird dieser Gruppe 
eingereiht, weil seine Verbindungen in vieler Hinsicht sich 
wie diejenigen des Kaliums verhalten; wegen seiner Flüchtig- 
keit, bezw. der Leichtigkeit, mit welcher es in Wasser und 
das flüchtige Ammoniak zerfällt, wird sein Hydroxyd auch 
wohl als Aüchtiges Alkali (Alkali volatile) von den übrigen, 
nicht flüchtigen oder fizen Alkalien unterschieden. Es ist sehr 
beachtenswert, dass eine Atomgruppe, wie das Ammonium 
70,1 (s. ob. S. 163) sich in sehr vielen Reaktionen wie ein 
= Element, hier wie Kalium, verhält, z. B.: 
2KCl + H2SO4 = K2S04 + 2HC1 
und 2(NH14)C1 + H2SO4 = (NHı)2SO« + 2HCL. 
Eine solche Gruppe von Atomen, die sich in chemischen 
Umsetzungen wie ein Element verhalten kann, nennt man ein 
Radikal; im der unorganischen Chemie kennt man deren nur 
wenige, dagegen sind sie in der organischen Chemie sehr zahl- 
reich, weil der Kohlenstoff grosse Neigung zur Bildung von 
Radikalen zeigt. Ein solches Radikal des Kohlenstoffs haben 
wir früher schon im Cyan CN kennen gelernt, das sich ja in 
vieler Hinsicht wie das Element Chlor verhält.
	        
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