Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

378 
Calciumchlorid. Calciumoxyd. 
Das Element selbst wird durch Zerlegung des Calcium- 
chlorides mittels des elektrischen Stromes erhalten. 
Es ist ein messinggelbes, weiches Metall, das sich an der 
Luft bald mit einer Schicht von Hydroxyd überzieht; es zer- 
setzt Wasser bei gewöhnlicher Temperatur, wie Kalium oder 
Natrium, zeigt sich also in dieser Hinsicht den Alkalien verwandt. 
Die wichtigeren Calciumverbindungen , die wir hier be- 
sprechen werden, sind das Chlorid CaClz , das Oxyd CaO , das 
Hydroxyd Ca(OH)2, das Hypochlorit Ca(0C1)2, das Karbonat 
CaCOs, das Sulfat CaSO4, das Phosphat Cas(PO4)z2 und das 
Silikat in Form von Glas. 
Calciumchlorid, CaClz, oder Chlorcalcium. Dieses Salz 
wird wegen seiner Fähigkeit, das Wasser anzuziehen und fest- 
zuhalten, vielfach als Trockenmittel für Gase verwendet; in 
anseren Versuchen haben wir uns seiner wiederholt bedient. 
Versuch 149. Man löst 10 bis 20 g Kalkstein oder Marmor 
in roher Salzsäure auf und verdampft zur Trockene. Einige Stücke 
dieses Rückstandes lässt man an freier Luft liegen. (Wie ist die 
Gleichung für den chemischen Vorgang? Wird das Produkt feucht? 
In welcher Weise wird Schwefelsäure darauf einwirken?) 
Man versucht die Einwirkung von Schwefelsäure auf das Cal- 
ciumchlorid. (Ist der Rückstand von Sulfat ebenfalls löslich, wie das 
Natriumsulfat es war?) 
Calciumoxyd, CaO. Diese Verbindung spielt als Aetz- 
kalk eine wichtige Rolle im praktischen Leben. Man erhält 
sie durch einfaches Erhitzen des Karbonates: 
CaCOs = CaO + CO»2. 
Es geschieht dies durch „Brennen“ des Kalkes in grossen 
Kalköfen, woher das Produkt. der Aetzkalk. auch „gebrannter 
Kalk“ heisst. 
Diese Darstellung des Oxydes durch Erhitzen des Kar- 
bonates gelingt bei den Alkalikarbonaten nicht; die Kohlen- 
säure ist in ihnen also inniger gebunden, was sich durch die 
stärker basische Natur der Alkalimetalle erklären lässt. Je
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.