Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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“Calciumhypochlorit.. 
gleichwertigen K verbunden, im Calciumhydroxyd aber treten, 
da das zweiwertige Ca-Atom gleichwertig oder aequivalent ist 
zwei einwertigen K-Atomen, zwei Hydroxyle an das Calciumatom. 
Das Calciumhydroxyd ist in Wasser nur sehr wenig lös- 
lich; mit wenig Wasser angerührt, gibt es eine dicke, weisse 
Flüssigkeit (Kalkmilch), in sehr viel Wasser löst es sich auf 
(Kalkwasser). Von diesem Kalkwasser haben wir schon früher 
(Versuch 91, S. 203) gesehen, dass es begierig Kohlensäure auf- 
nimmt und sich unter Abscheidung von Calciumkarbonat trübt: 
Ca(OH)2 + CO2_ = CaCOs + H2O. 
Versuch 150. Zu 40 bis 50 g gutem frischgebranntem Aetz- 
kalk gibt man etwa 100 cc Wasser. Die Masse bläht sich bald auf 
und stösst, infolge der die Reaktion begleitenden sehr starken Er- 
hitzung, Wasserdämpfe aus. Das Calciumhydroxyd wird in einer 2 
bis 3 Liter fassenden, gut verkorkten Flasche mit Wasser geschüttelt 
und zur Seite gestellt. Nach einigen Stunden steht die Lösung klar 
über dem Niederschlage, und man kann mit einiger Vorsicht einen 
Teil davon klar abgiessen. Man bläst in eine Probe durch ein Glas- 
rohr Luft aus der Lunge ein; in eine andere leitet man Kohlendioxyd. 
(Was entsteht hierbei und was_ bei fortgesetztem_Durchleiten_ von 
Kohlendioxyd?)_/_2. 2/2 
Die alkalische Reaktion des Kalkwassers auf rotes Lak- 
muspapier zeigt schon, dass dasselbe_eine lösliche Base, ähn- 
lich dem Kaliumhydroxyd, enthält. Gleich letzterem fällt es 
aus Lösungen von Salzen, deren Metalle unlösliche_ Hydroxyde 
bilden, diese Hydroxyde aus. 
Versuch 151. Zu verdünnten Lösungen von Eisenchlorid, Kup- 
fernitrat, Bleinitrat fügt man je etwas _Kalkwasser. Die betr. Um- 
setzungen_sind_durch_Formelgleichungen, auszudrücken, 
Aus Ammoniumsalzen macht es, ganz wie die Alkalien, 
Ammoniak frei (s. oben S.. 160). 
Calciumhypochlorit, Ca(0C1)z. Dieser Verbindung ist 
schon bei der Besprechung des Chlors (S._134) Erwähnung 
getfhan worden. Es sei hier nur daran erinnert, dass der 
„Chlorkalk“, der als_eine feste, transportfähige Form des
	        
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