422 Zinnoxyd. Zinnsäure. Metazinnsäure.
tung mit einer guten Lupe zeigt, aus lauter kleinen Kügelchen von
Quecksilber.
Zinnoxyd, SnO2, kommt in der Natur als Zinnstein vor;
es entsteht auch beim Verbrennen von Zinn an der Luft.
Beim Schmelzen mit Aetznatron bildet es lösliches Natrium-
stannat_ oder zinnsaures Natrium:
Sn02 + 2 NaOH = Na2SnOs_+ H20O,
verhält sich in dieser Hinsicht also genau wie Kieselsäure-
anhydrid, SiO2, und auch analog dem Kohlensäureanhydrid CO».
Stannihydroxyd, Sn(OH):, und Zinnsäure, H2SnO:s.
Beim Erwärmen einer Lösung von Stannichlorid mit Wasser
entsteht ein weisser voluminöser Niederschlag, der wahr-
scheinlich_aus Stannihydroxyd, Sn(OH)s, besteht:
SnClı + 4HOH = Sn(OH)« + 4H01.
Beim weiteren Erhitzen verwandelt er sich unter Wasserver-
lust_in_Zinnsäure, HaSnOs:
HıSnO0:_ = H2Sn0Os + H.O.
Wie man leicht sieht, entspricht die Formel H2SnOs jener
der Kohlensäure, H2COs, und es kann auch die Zinnsäure
mit Metallen Salze bilden, die als Stannate bezeichnet werden
und den Karbonaten entsprechend zusammengesetzt sind; so
ist das Natriumstannat, Na2SnOs, entsprechend dem Natrium-
karbonat, Na2COs. Beim stärkeren Erhitzen zerfällt die Zinn-
säure in Wasser und Zinnsäureanhydrid oder Zinndioxyd, ebenso
wie die Kohlensäure in Wasser und Kohlensäureanhydrid oder
Kohlendioxyd zerfällt:
H2COs = H:O + CO:;
H2Sn0: — HıO._-ı SnQO.
Metazinnsäure bildet sich beim Erhitzen von Zinn mit
Salpetersäure. Sie ist unlöslich in Wasser und in Säuren,
während die gewöhnliche Zinnsäure sich in Säuren löst. Die
Zusammensetzung der Metazinnsäure ist die gleiche, wie die