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Ferro- und Ferriverbindungen.
analog diesem, auch als sechswertiges Doppelatom Fe2 auf.
So sahen wir (S. 410), dass im „Eisenalaun“ Alı durch Fer
geradezu vertreten wird. Das_Oxyd_ des dreiwertigen Eisens
ist dem Aluminiumoxyd entsprechend zusammengesetzt und
hat die Formel Fe2Os; von ihm leiten sich die Kisenoxyd-
oder, Ferriverbindungen ab.
Im allgemeinen sind also die Ferroverbindungen den Zink-
verbindungen, die Ferriverbindungen den Aluminiumverbin-
dungen entsprechend zusammengesetzt, wie- die folgende Zu-
sammenstellung zeigt:
Zinkverbindungen :
Zinkoxyd ZmO,
Zinkhydroxyd_ Zn(OH)z,
Zinkchlorid ‚ZnClz:,
Zinksulfat ZnS0O4 . 7 H2O,
Zinkkarbonat ZnCOs,
Aluminiwmverbindungen :
Aluminiumoxyd Al2 Os,
Aluminiumhydroxyd Al»(OH)e,
Aluminiumchlorid Al2Cle,
Aluminiumsulfat __ Al2(SO4)s.
Ferroverbindungen :
KEisenoxydul' FeO,
Ferrohydroxyd Fe(OH)z,
Ferrochlorid FeClhs,
Ferrosulfat FeS0O:4.7H20,
Ferrokarbonat FeCOs.
Ferriverbindungen:
KEisenoxyd Fe2Os,
Ferrihydroxyd Fez(OH)e,
Eisenchlorid Fe2Cle,
Ferrisulfat Fe2(SO4)2.
Die Ferroverbindungen haben grosse Neigung sich zu
VFerriverbindungen zu oxydieren. Dies geht schon in Berüh-
rung mit der Luft vor sich, rascher aber durch kräftige Oxy-
dationsmittel, wıe Salpetersäure, Kaliumchlorat und Salzsäure,
Chlor u. a. m.
So geht das Ferrohydroxyd, in Wasser zerteilt und mit
der Luft in Berührung, sehr schnell in Ferrihydroxyd über:
2Fe(OH)z + H2O + O0 = Fe:(OH)s.
Anderseits aber führen kräftige Reduktionsmittel, wie
z. B. Wasserstoff im Status nascendi (Was versteht man dar-
unter ?), die Ferriverbindungen in Ferroverbindungen über:
Fe2Cle + 22H = 2FeCle + 2HC1.