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des
Fluorwasserstoff, 281
oberflächlich angegriffen. Wasserstoff verbindet «sich mit Fluor schon
im Dunkeln und selbst bei sehr niedriger Temperatur unter Explo-
sion zu Fluorwasserstoff, HF. (Wie verhält sich Chlor gegen Wasser-
stoff?) Dagegen ist Fluor neben den Gasen der Argongruppe (S. 129)
das einzige Element, . von dem keine Sauerstoffverbindung bekannt ist.
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Fluorwasserstoff, HF, auch Flusssäure genannt, wird
lurch Einwirkung von starker Schwefelsäure auf Flussspat
orhalten:
CaFı + H2SO 4 = CaSO: + 2HF.
Fluorwasserstoff ist ein farbloses, an feuchter Luft
rauchendes Gas von stark sauren Eigenschaften. Es greift
lie Schleimhäute der Atemwerkzeuge stark an und man muss
sich sorgfältig vor dem Einatmen der Dämpfe hüten. Auf
Glas wirkt es lösend und muss daher in wässeriger Lösung
in Flaschen aus Guttapercha, Blei, Platin oder auch Paraffin,
welche Stoffe es unangegriffen lässt, aufbewahrt werden.
Seine Wirkung auf Glas beruht in der VUeberführung des
Siliciumdioxydes, SiO2, oder der Kieselsäure des Glases in
Siliciumtetrafluorid, SiFı, das gasförmig ist. Die Reaktion
verläuft nach der Gleichung:
Si02 + 4HF = SiFı -— 2H.0.
Versuch 78. In ein kleines Gefäss aus Blei oder Platin gibt
man etwa 5 g gepulverten Flussspat und mischt unter Umrühren mit
sinem Holzstäbchen soviel konzentrierte Schwefelsäure zu, dass ein
licker Brei entsteht. Vorher hat man die Oberfläche einer Glas-
platte oder eines Uhrglases mit einer gleichmässigen dünnen Schicht
von Wachs oder Paraffin überzogen und in diesen Ueberzug Schrift-
züge oder Figuren so eingeritzt, dass an den betr. Stellen das Glas
9lossliegt. Man deckt nun das Glas über das die Mischung enthal-
‚ende Gefäss, das vorher einen Augenblick gelinde erwärmt wurde,
und lässt einige Zeit stehen. Entfernt man dann den Veberzug vom
Glase, so zeigen sich die vorher in das Wachs eingegrabenen Linien
aunmehr in das Glas eingeätzt, weil dort aus der ebenen, blanken
Glasfläche durch die Flusssäure Kieselsäure herausgenommen wurde,
also eine Vertiefung entstanden ist.