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anzuwenden, Säure und Wasser mischt man unter den üblichen Vorsichtsmaßregeln,
(äßt die Mischung bis auf gewöhnliche Temperatur erkalten und gießt sie dann auf
das Salz in den Entwickelungskolben. Beim langsamen Erwärmen entweicht ein
regelmäßiger Strom von Chlorwasserstoffgas, der durch das Wasser der drei Absorp-
‘jonsflaschen geleitet wird, Zunächst werden durch alle diese Flaschen Gasblasen
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aindurchgehen, weil der Apparat noch Luft enthält, die erst ausgetrieben werden
muß. Ist dies geschehen, so wird alles Gas bei der Berührung mit Wasser sofort
verschluckt, so daß zunächst keine Blase mehr aus der ersten Flasche austritt. Nach
[LO oder 15 Minuten der Gasentwickelung öffnet man den Quetschhahn bei A und
behaucht das aus der Röhre entweichende Gas. Es entstehen dichte weiße Nebel,
weil durch den Atem die Feuchtigkeit der umgebenden Luft gesteigert wird. — Man
Aillt einen trockenen Zylinder mit dem Gase, indem man, wie beim Chlor (S, 74)
lie Luft daraus verdrängt; da die Dichte des Chlorwasserstoffgases 1.27 ist, so muß
das Gefäß natürlich auch hier mit der Mündung nach oben gerichtet sein. Man
:aucht einen brennenden Holzspan oder eine Kerze in den mit dem Gase gefüllten
Zylinder: sie verlöschen. — Der Entwickelungskolben wird nun durch Schließen des
Hahnes wieder mit den Wasser enthaltenden Absorptionsflaschen verbunden und das
Einleiten fortgesetzt, bis kein Gas mehr übergeht. Die Reaktion
2 NaCl + H;SO, = Na,SO, + 2 HCI
ist dann beendet. — Man übergießt etwas gekörntes Zink in einem Reagenzglase
mit der in der ersten Absorptionsflasche erhaltenen Lösung von Chlorwasserstoff.
‘Entwickelt sich Wasserstoff?) Ebenso wird ein wenig Mangandioxyd behandelt.
‘Entweicht Chlor?) Zehn oder zwölf Tropfen der Säure werden mit etwa IO cc
Wasser verdünnt und die Lösung auf ihren Geschmack geprüft, Sie hat einen saz-
ren Geschmack. Man fügt einige Tropfen einer Lösung von &lauem Lakmus zu oder
‚aucht einen Streifen ölaxues Lakmuspapier ein. Die blaue Farbe geht in rof über;
die Lösung reagiert sauer, Die ursprüngliche blaue Farbe wird in beiden Fällen
wieder hergestellt durch Zufügen einiger Tropfen einer Lösung von Aetznatron.
Salzsäure. Unter diesem Namen versteht man, wie schon oben er-
wähnt, die Lösungen von Chlorwasserstoff in Wasser. Diese im gewöhn-