aktion zwischen Baryumchlorid, BaCl, und Kaliumsulfat, K,SO,, für das Baryumsul-
fat, BaSO, :
[Ba” + 2 CI] + [2 K' SO,”] = BaSO, +- 2 [K* + CC].
Der chemische Umsatz ist in solchen Fällen durch die Auflösung der Elektro-
'yte in Wasser also schon angebahnt und es erklärt sich hieraus ungezwungen die
Leichtigkeit und Schnelligkeit, mit der sich solche »>Ionenreaktionen« vollziehen.
Was den Lösungen der Säuren gemeinsam ist, sind nach der Disso-
zlationshypothese die Wasserstoffionen HM‘, wie die Lösungen von Basen
alle die Zydroxylionen OH’ enthalten; nur wenn die Dissoziation dieser
Stoffe einen merkbaren Betrag erreicht, läßt sich die Anwesenheit von
Säure oder Base durch die Indikatoren feststellen. Man kann daher an-
nehmen, daß die saure Reaktion durch die Anwesenheit von Wasser stoff-
onen, die alkalische Reaktion durch die Anwesenheit von Hydroxylionen
bedingt wird. Ist keine Dissoziation vorhanden, sei es aus Mangel an
“,ösungswasser oder wegen zu geringer Löslichkeit oder auch wegen
nangelnder Dissoziationsfähigkeit, so tritt in der Tat weder die saure
oder basische Reaktion, noch ein merkbarer chemischer Umsatz ein.
Der Grad der Dissoziation eines Elektrolyten in seine Ionen kann
durch Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit ermittelt werden, da
letztere vom Vorhandensein und der Zahl der Ionen abhängt. Die rela-
tive »Stärke« der Säuren und Basen wird bedingt , durch ihren Disso-
ziationsgrad, d. i. die größere oder geringere Zahl von Wasserstoff-,
bzw. Hydroxylionen in ihrer Lösung; die stärksten Säuren sind die-
jenigen, welche die meisten Wasserstoffionen in ihre Lösung entsenden,
wie analog die stärksten Basen die meisten Hydroxylionen. Es ergab
sich so, daß Chlorwasserstoffsäure und Salpetersäure annähernd gleich-
stark und erheblich stärker sind, als die Schwefelsäure, durch die sie
doch (in der Wärme) aus ihren Salzen ausgetrieben werden; der Grund
hierfür liegt in der geringeren Flüchtigkeit der Schwefelsäure, wodurch
diese schließlich das Feld behauptet.
Die Annahme, daß in einer wässerigen Auflösung von Natriumchlorid das Salz
schon in Natrium und Chlor gespalten sein soll, befremdet angesichts der bekannten
Eigenschaften dieser Stoffe wohl zunächst; dieser Einwand läßt sich aber durch den
<Iinweis darauf entkräften, daß die Elemente durch die elektrische Ionenladung eine
ihnliche Abänderung ihrer Eigenschaften erfahren können, wie wenn sie sich mit
einem anderen Stoffe verbänden, Geben sie an den Elektroden ihre elektrischen
Ladungen ab, so erscheinen sie in der Tat mit ihren gewöhnlichen Eigenschaften.
Diese Auffassung findet eine Stütze in der Tatsache, daß die elektrische Ladung
der Ionen eine ganz bestimmte Größe darstellt ; sie beträgt für jedes Grammäguiva-
lent 96540 Coulombs oder Ampere-Sekunden, so für je 1.01 g Wasserstoff, für 23.00 g
Natrium, Das zweiwertige Kupfer, dessen Aequivalent gleich dem halben Atomge-
wicht, also 63.57/2 oder 31.785 ist, nimmt im Ionenzustand für je 63.57 g zwei
elektrische Ladungen auf. Man kann also diese elektrischen Größen von je 96540
Soulombs als einwertige Zlektrizitätsatome auffassen, deren es zwei verschiedene gibt;
Positive und negative, und die durch ihre Anlagerung an die chemischen Atome oder