Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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innert... Die im Lehrplane dieser Fächer dem chemischen Unterricht 
eingeräumte Zeit kann jedoch aus naheliegenden Gründen nur eine knapp 
bemessene sein und beschränkt sich meist auf die Experimentalvorlesung 
über »Grundzüge der Chemie«. Um nun den Zuhörer des Nachschrei- 
bens in der Vorlesung in der Hauptsache zu entheben und ihn so in 
den Stand zu setzen, den Versuchen und den Ausführungen des Vor- 
tragenden mit ungeteilter Aufmerksamkeit zu folgen, erscheint mir ge- 
boten, ihm ein Lehrbuch an die Hand :zu geben, welches den Stoff dem 
Umfang und der Anordnung nach im wesentlichen enthält und somit als 
Leitfaden für die Vorlesung, wie als Repetitorium dienen kann, zugleich 
aber auch das für die Diplomvorprüfungen: in Chemie zu verlangende 
Pensum bestimmter umgrenzt. Ich habe deshalb auch der Versuchung 
widerstanden, durch Aufnahme von mehr Material das Buch zu einem 
Nachschlagewerk zu machen, eine Umwandlung, der unsere »kurzen« 
Lehrbücher nicht selten zum Opfer fallen. 
Möge unser kleines Werk sich auch‘ ferner als »Einleitung in das 
Studium der Chemie« in dem Sinne nützlich erweisen, daß es eine solide, 
nüchterne Grundlage chemischer Kenntnisse vermittelt, auf der dann 
ein weitergehendes Studium, sei es in praktischer oder in theoretischer 
Richtung, fußen kann. 
Hannover, Neujahr 1904. a 
Karl Seubert. 
Vorwort zur fünften deutschen Auflage. 
Bei der Bearbeitung der neuen Auflage waren für mich wieder in 
erster Linie die im Vorwort zur dritten Auflage dargelegten Gesichts- 
junkte maßgebend, doch glaubte ich, in manchem über den engeren 
Rahmen einer Ein eitung in das Studium der Chemie hin- 
ausgehen zu dürfen. So in dem kurzen Abschnitt über »Radium und 
Radioaktivität« und dem neu hinzugekommenen Kapitel XXIX über 
»Kohlenwasserstoffe als Grundlage organischer Substanzen«, in welchem 
ich versucht habe, den Zusammenhang zwischen den einfachsten, noch 
der anorganischen Chemie zuzurechnenden Kohlenwasserstoffen mit den 
Stoffen ausgesprochen organischen Ursprungs an einigen Beispielen dar- 
zulegen. Es dürfte dies vielleicht dem Leser willkommen sein, der das 
kleine Buch nur zur Hand nimmt, um sich in das Verständnis che- 
mischer Fragen und vor allem unserer eigenartigen chemischen 
Sprache einzuarbeiten oder seine früheren Kenntnisse wieder aufzu- 
“rischen. . 
Durch diese und einige andere Erweiterungen hat sich der Umfang
	        
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