Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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nung erfolgt durch Multiplikation der Dampfdichte d eines Stoffes mit der Konstante 
28.9, also, wenn M das gesuchte Molekulargewicht bedeutet: 
M= dX 28.9. 
Die geringste Menge eines Elementes, die im Molekulargewicht einer 
seiner Verbindungen vorkommt, stellt mit großer Wahrscheinlichkeit das 
Atomgewicht dieses Elementes dar, jedenfalls aber den Maximalwert des- 
selben, denn es muß mindestens ein Atom der betr. Elemente in der 
Molekel vorhanden sein, möglicherweise sind es aber auch mehrere und 
es ist dann das vermeintliche Atomgewicht ein rationales Vielfaches des 
wahren. 
Die naheliegende Folgerung, daß die aufs äußerste getriebene me- 
chanische Zerteilung eines Elementes auf die Atome desselben führt, 
scheint nur für die Metalle zuzutreffen, während man für die meisten 
Nichtmetalle zu der Annahme genötigt wird, daß ihre Molekel aus meh- 
teren (vorwiegend zwei) Atomen des betr. Elementes besteht. 
Durch chemische Einwirkung können die Molekeln der Verbindungen, 
sowie diejenigen Elementarmolekeln, die aus mehr als einem Atom des 
betr. Elementes bestehen, noch weiter zerlegt werden bis in die einzel- 
nen Atome der Elemente. Das Atom ist weder mechanisch noch chemisch 
wetter teilbar. 
Ein sehr wichtiges Hilfsmittel für die Bestimmung der Atomgewichte bietet das 
Gesetz von Dulong und Petit, Hiernach ist das Produkt aus der spezifischen Wärme 
ce und dem Atomgewichte A eines Elementes, die Atomwärme, eine Konstante & 
(etwa 6.4), und da c X A = &@, so ist auch A =— Z d. h. die Atomwärme &% = 6.4 
Jividiert durch die spezifische Wärme ergibt das Atomgewicht. 
Die Formeln von Verbindungen sollen die Zusammensetzung der 
Molekeln und ihre relativen Gewichte ausdrücken, also Molekularformeln 
sein. 
Der chemische Wert oder die Valenz eines Elementes ist die Eigen- 
schaft, vermöge deren sein Atom eine gewisse Anzahl anderer Atome 
zu binden vermag; die Elemente heißen dementsprechend ein-, zwei-, 
drei-, vierwertig usw. 
Die Größe des Substitutionsvermögens der Elemente wird durch ihren 
Wert bedingt. Ein Atom eines einwertigen Elementes kann ein Atom 
Wasserstoff ersetzen, ein Atom eines zweiwertigen Elementes zwei Atome 
Wasserstoff usw. 
Diejenige Gewichtsmenge eines Elementes, welche ein Atom oder 
1.008 Gewichtsteile Wasserstoff direkt oder indirekt zu ersetzen vermag, 
‘st sein Aequivalentgewichtl. Man findet es, wenn man das Atomgewicht 
des betr. Elementes durch seinen chemischen Wert, also die. Anzahl 
seiner Valenzen; dividiert; für die einwertigen Elemente ist mithin Atom- 
und Aequivalentgewicht gleich. Das Aequivalentgewicht ist nur eine 
rechnerische ‘Größe, das Atomgewicht dagegen das relative Gewicht 
eines existierend angenommenen bestimmten Teilchens eines Elementes, 
des Atoms.
	        
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