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2. Graphit, auch Wasserblei, Reißblei, findet sich in der Natur in
erheblichen Mengen. Er kann auch künstlich dargestellt werden durch
Auflösen von Kohle in geschmolzenem Eisen, aus welcher Lösung sich
beim Erkalten Graphit abscheidet, wie dies beim grauen Gußeisen leicht
erkennbar ist. Der Graphit ist von schwarzgrauer Farbe, metallähn-
lichem Glanze und sehr weich, so daß er auf Papier einen bleigrauen
Strich gibt, worauf seine Verwendung zu den Bleistiften beruht.
Beim Erhitzen unter Luftabschluß bleibt er unverändert, verbrennt
aber, in Sauerstoff oder Luft auf eine sehr hohe Temperatur erhitzt, zu
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3. Amorpher Kohlenstoff. Alle Arten von Kohlenstoff, welche nicht
Diamant: oder Graphit sind, werden unter dem Namen des amorphen
Kohlenstoffs zusammengefaßt. Er bildet sich als Zersetzungsprodukt der
verschiedensten organischen Stoffe bei erhöhter Temperatur.
Kohle nennt man jede Form des Kohlenstoffs, die durch einen
solchen Verkohlungs-Prozeß gewonnen wird. Die am frühesten zur Be-
reitung von Kohle angewendete Substanz ist das Holz.
Holzkohle. Die Bereitung derselben geschah früher ausschließlich
in den Kohlenmeilern. Diese bestehen im wesentlichen aus einem Haufen
Holz, der so geschichtet wird, daß zwischen den einzelnen Stücken
kleine Zwischenräume bleiben; das Ganze wird mit einer Schicht Rasen
oder Erde bedeckt, welche der Luft nur langsamen Durchtritt gestattet,
doch läßt man kleine Oeffnungen in dieser Decke, damit das angezün-
dete Holz langsam zu glimmen fortfährt. Es entweichen Gase und
andere flüchtige Produkte am oberen Ende des Meilers als ein dicker
Rauch und es hinterbleibt Holzkohle, ein unreiner amorpher Kohlenstoff,
denn da das Holz gewisse, aus der Pflanze stammende unverbrennliche
Stoffe in kleiner Menge enthält, finden sich diese auch in?der Kohle,
Beim Verbrennen des Holzes oder der Kohle bleiben sie als Asche
zurück und werden daher auch unter dem Namen der Aschenbestandteile
des Holzes zusammengefaßt. Neuerdings wird das Holz meist in Re-
torten verkohlt, wobei die technisch wertvollen flüchtigen Produkte auf-
gesammelt werden (s. unter »Leuchtgas«).
Holzkohle verbrennt angezündet an der Luft, wobei jedoch für die
Entfernung der entstandenen Gase und den Zutritt frischer Luft durch
ainen gut ziehenden Schornstein oder den Wind eines Blasebalges ge-
sorgt werden muß.
Koks ist eine Form des amorphen Kohlenstoffs, die man beim Er-
hitzen der Steinkohle unter Luftabschluß, wie dies in den Kokereien
sowie zur Bereitung des Leuchtgases in großem Maßstabe vorgenommen