— 150 —
Sonnenstrahlen unter Mithilfe des zarten Mechanismus der Pflanzen-
blätter bringt jene Veränderungen in den Verbindungsformen des Ele-
mentes Kohlenstoff hervor, welche den wundersamen Prozeß des Lebens
begleiten.
ge
Of
Kohlensäure und Karbonate. Leitet man Kohlendioxyd in Wasser,
so nimmt die Lösung gegen blaues Lakmuspapier eine schwach saure
Reaktion an, indem ‚das letztere nur violettrot, nicht wie bei starken
Säuren. mehr gelbrot. gefärbt. wird (man ‚überzeuge sich davon durch
den Versuch), und bildet mit Lösungen von Basen die Karbonate, d. s.
Salze, die sich auf eine Säure H,CO,, die. Kohlensäure, zurückführen
Lassen.
So entsteht beim Einleiten von.CO, in eine Lösung von Calciumhydroxyd (Kalk.
wasser) ein Niederschlag von Calciumkarbonat, CaCO,, nach folgender Gleichung:
Ca(OH); + CO, = CaCO, + H,O...
Mit einer Säure H,CO, müßte die Reaktion folgendermaßen verlaufen: .
Ca|/(OH)s + H,|CO, = CaCO, E2H,0.
Das Ergebnis ist also in beiden Fällen gleich und. es spricht dies,
zusammen mit der sauren Reaktion der Lösung .von CO, in Wasser,
dafür, daß sich Kohlensäure beim Auflösen von Kohlendioxyd in Wasser
wirklich bildet: U
CO, + HzO = H,CO-s4,
wenn auch nur in geringem Maße, denn sie. ist so unbeständig, daß sie
sich äußerst leicht wieder in ihr Anhydrid, d. h. Kohlendioxyd, und
Wasser zersetzt: a Sn
H,CO,; ZZ H,O +- CO,. ;
Der Vorgang der Bildung. und jener der Zersetzung sind ‚also. ein-
ander entgegengesetzt, wie die beiden Pfeile in der Gleichung andeuten.
Versuch 66. In etwa 50cc einer verdünnten Lösung von Aetzkali wird Koh-
'endioxyd eingeleitet, bis das Gas nicht mehr aufgenommen wird, Zu. einer Probe
Jieser Lösung fügt man etwas Säure und überzeugt sich, daß das entweichende Gas
KXohlendioxyd ist. (Wodurch läßt sich das erkennen?) ;
Versuch 67. Man leitet Kohlendioxyd in 50 bis 100 cc klares Kalkwasser
ein, erhitzt kurze Zeit:und filtriert den;entstandenen weißen Niederschlag ab. Man
ibergießt ihn mit etwas Säure. (Wodurch gibt er sich als ein Karbonat zu erkennen?)
Die Formel H,CO, 1äßt die Kohlensäure als eine zweibasische Säure erkennen,
d. h. sie enthält zwei basische, , durch Metalle: ersetzbare Wasserstoffatome in der
Molekel. Es lassen sich also zwei Reihen von kohlensauren Salzen oder Karbonaten
voraussehen, nämlich: ;
1) M'HCO,, Primäre oder saure
2) MlCO,, sekundäre oder normale | Karbemate,
in denen M' ein einwertiges Metallatom oder die äquivalente Menge eines mehrwer-
tigen bezeichnet, So werden wir die beiden Natriumkarbonate NaHCO, und Na,CO,
noch kennen lernen. CaCO, ist sekundäres Calcium karbonat; das primäre entspricht
der Formel Ca(HCO,).
VO
K<C
hit
RATE
Ur
>5e€;
de
ni
zu
I71<
li
AT (6
nr