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Die ersten Anteile desselben; -die noch. mit Luft gemischt sind, läßt man entweichen,
wobei man sich vor dem Einatmen des Gases hüten muß! Man entzündet das Gas,
ım die charakteristisch blaue, kaum leuchtende Flamme wahrzunehmen, E
Ameisensäure sowie ihre Salze liefern beim Erhitzen mit konzen-
:rierter Schwefelsäure reines Kohlenoxyd:
H,CO, = H,O -+ CO.
Eigenschaften. des Kohlenoxydes. Kohlenoxyd ist ein farbloses,
geruch- und geschmackloses Gas, kaum löslich in Wasser. Seine Dichte
‘st 0.967, der Siedepunkt liegt bei —190°, der Schmelzpunkt bei —207°;
da die kritische Temperatur — 139° (der krit. Druck nur 35 Atm.) be-
rägt, ist es nur schwer zu verflüssigen. Eingeatmet wirkt Kohlenoxyd
außerordentlich giftig. Kt
Man hört nicht selten‘ von Todesfällen, welche durch »Kohlendunst« verursacht
sind. Das gefährlichste dieser Gase ist das Kohlenoxyd, Es bildet sich, wie wir
oben sahen, in jedem Kohlenfeuer, verbrennt aber unter normalen Verhältnissen selbst
wieder zu Kohlendiöoxyd; hemmt man dagegen den Zutritt der Luft’ in den Ofen,
solange das Feuer noch in lebhaftem Brennen‘ ist, so bleibt ein Teil des Kohlen-
axydes unverändert und gelangt, namentlich wenn die Klappe nach der alten, fehler-
haften Weise am Rohre angebracht ist, durch die Ofentüre ins Zimmer, . Eine Pfanne
rauchender Kohlen liefert eine reichliche Menge des Gases, das in dieser Form schon
öfters zu Selbstmorden gedient hat.
Kohlenoxyd hat bei hohen Temperaturen eine große Verwandtschaft
zum Sauerstoff und verbrennt angezündet an der Luft mit blaßblauer
Flamme zu Kohlendioxyd:
2CO + O0, = 2CO,
2 Vol. ı Vol. 2Vol. . ;
1 Volum Kohlenoxyd bedarf ‚daher ein halbes Volum Sauerstoff oder
2.5 Volume Luft zur Verbrennung. . Es ist infolge seiner Verwandt-
schaft zum Sauerstoff ein gutes Reduktionsmittel und spielt bei der Re-
duktion des Eisens aus seinen Erzen im Hochofen eine wichtige Rolle
‘s. d.).
Versuch 6909. Ueber eine Messerspitze gekörntes Kupferoxyd, das in einer
schwer schmelzbaren Glasröhre zum Glühen, erhitzt ist, leitet man einen langsamen
Strom von Kohlenoxyd und läßt .das entweichende Gas durch klares Kalkwasser
zehen; (Wird das.Kupfer reduziert? Wird Kohlendioxyd gebildet?),
Die Reaktion ‚verläuft entsprechend der Gleichung: a . ,
° CuO + CO = Cu + CO,.
Flammen, Beleuchtung, Heizung. — Da die zur Beleuchtung und
Heizung verwendeten Stoffe fast durchweg Kohlenstoff enthalten und
die einschlägigen chemischen Vorgänge vorwiegend in der Oxydation
des Kohlenstoffs dieser Verbindungen ‚bestehen, so‘ dürfte hier der ge-
eignete: Platz sein, über. diese Frage in Kürze einiges einzufügen.‘