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SECHZEHNTES KAPITEL.
Die Stickstofferuppe:
Stickstoff, Phosphor, Arsen, Antimon, Wismut.
Zwischen dem Stickstoff und den übrigen in diese Gruppe gehörigen Elementen
besteht anscheinend nur. wenig Aehnlichkeit, Stickstoff ist, wie wir sahen, ein in-
aktives, träges Element, Phosphor dagegen eines der am energischsten wirkenden,
Die Elemente Arsen und Antimon ähneln sich dagegen in vieler Hinsicht und sind
auch dem Phosphor näher. verwandt. In ihren Verbindungen lassen jedoch die Glie-
ler dieser Gruppe ihre Verwandtschaft deutlich erkennen. Im natürlichen System
bilden diese fünf Elemente die Gruppe B der Familie V (s. Tafel II).
Stickstoff, N = 14.01, wurde schon (S. 95) besprochen.
Phosphor, P = 31.04. Dieses Element findet sich in der Natur
nie frei, sondern nur gebunden in Form von Salzen: der Phosphorsäure.
Das wichtigste derselben ist Calciumphosphat, der Hauptbestandteil der
Mineralien Phosphorit und Apatıt und der Knochenasche.
Darstellung. Der Phosphor wird aus Calciumphosphat dargestellt,
antweder indem man dasselbe mit Schwefelsäure behandelt und die so
arhaltene Phosphorsäure, bzw. ihr Anhydrid P,O, (s. S. 193) durch
starkes Glühen (etwa 1400°) mit Kohle reduziert, oder neuerdings meist
durch Erhitzen von Calciumphosphat mit Quarzsand im elektrischen
Flammenbogen unter Zusatz von Kohle, wobei das Siliciumdioxyd des
Quarzes aus dem Calciumphosphat zunächst ebenfalls Phosphorpentoxyd
freimacht :
Cas(PO,) + 3 SiO, = 3 CaSiO, + P,Os;.
Der wesentliche Vorgang ist in beiden Fällen die Reduktion des ent-
standenen Phosphorpentoxyds zu Phosphor unter Bildung von Kohlen-
Dxyd: ;
PO; +5C=2P-+35 CO.
Der überdestillierende Phosphor wird unter Wasser aufgesammelt, ge-
reinigt und in Form von Stangen gegossen, die unter Wasser aufbe-
wahrt werden.
Eigenschaften. Phosphor tritt, ähnlich dem. Kohlenstoff, in