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ZWANZIGSTES KAPITEL.
Die Erdalkalimetalle rn
Caleium,. Strontium,. Baryum, Magnesium.
Anhang: Radium und Radioaktivität.
Allgemeines. Die drei Elemente Caleium, Strontium und Baryum
‚ilden eine auch chemisch wohl charakterisierte Triade (S. 201); dem
Calcium steht das Magnesium nahe, das auch in der Natur vielfach mit
hm zusammen vorkommt; Beryllium, Be = 9.1, ist nur selten. Als eigent-
licher Vertreter der ganzen Gruppe erscheint das Calcium, das auch in
größter Menge vorkommt und in seinen Verbindungen eine hervorragende
“echnische Bedeutung hat. Der Name »Erdalkalimetalle« soll andeuten,
jaß die Elemente dieser Gruppe in ihren Eigenschaften zwischen den
Alkalimetallen und den Erdmetallen stehen, Die Erdalkalimetalle sind
in ihren Verbindungen fast ausschließlich zwezwertig.
Calcium, Ca — 40.07, findet sich namentlich als Karbonat CaCOz
n den Formen des Kalkspats, Marmors, Kalksteins und der Kreide; als
wasserhaltiges Sulfat CaSO,-2H,0O als Gz7s; als Phosphat Ca,(PO,), im
Apatit und Phosphorit, und als Fluorid CaF, im AMußspat.
Das Element selbst ist ein grauweißes, weiches Metall vom spez.
Gew. 1.52 und dem Schmelzpunkt 780°, das sich ähnlich den Alkali-
metallen an der Luft bald mit einer Schicht von Hydroxyd überzieht
and Wasser bei gewöhnlicher Temperatur zersetzt. Es wird neuerdings
in größerem Maßstabe durch Elektrolyse seines Chlorids dargestellt. In
hoher Temperatur verbindet es sich direkt mit Wasserstoff zu CaH,, mit
Stickstoff zu CazN,, mit Kohlenstoff zu CaC,, ist also sehr reaktionsfähig.
Von Calciumverbindungen sind hier zu nennen: das Chlorid, CaC)l,,
Ixyd, CaO, Hydroxyd, Ca(OH),, Karbonat, CaCOs, Sulfat, CaSO., Phos-
hat, Cas(PO„)2, und Oxalat, CaC,Os.
Caleiumehlorid, CaCl,, oder Chlorcalcium. Dieses Salz wird wegen
seiner Fähigkeit, das Wasser anzuziehen und festzuhalten, vielfach als
Trockenmittel für Gase verwendet; in unseren Versuchen haben wir uns
seiner wiederholt bedient.