eines Bleisalzes. mit einem löslichen Sulfate, Chromate, Chloride: oder
Karbonate aus. Bleichlorid ist in kaltem Wasser nur. wenig löslich,
reichlicher in heißem, und kristallisiert aus dieser Lösung beim Erkalten
zum großen Teile aus.
Versuch 133. Zu einer verdünnten Lösung von Bleinitrat oder Bleiacetat
gibt man einige Tropfen Salzsäure, löst den entstandenen Niederschlag durch Kochen
wieder auf und stellt zur Seite. Beim Abkühlen kristallisiert Bleichlorid aus, das in
Ammoniak nicht löslich ist. (Unterscheidet es sich in dieser Hinsicht vom Silber-
;hlorid?) Zu anderen Proben der Bleilösung fügt man verdünnte Schwefelsäure, bzw.
je eine Lösung von Kaliumchromat und Natriumkarbonat.,
Das Bleichromat ist das als Farbe verwendete CAromgelo.
Bleikarbonat, PbCO,‚, ist das Mineral Cerussit und kann auch durch
Fällen. einer Lösung von Bleinitrat mit Ammoniumkarbonat künstlich
erhalten werden. Verwendet man statt des letzteren das Karbonat des
Kaliums oder Natriums, so erhält man baszsche Salze, die neben dem
normalen Salz noch Hydroxyd enthalten, z. B. 2 PbCO, . Pbh(OH),.‘ Der:
artige basische Bleikarbonate finden unter dem: Namen Bleiwerß ausge-
dehnte Verwendung als weiße Anstrichfarbe. Die Bleiweißanstriche
leiden unter dem Nachteile, daß sie sich nach einiger Zeit gelblich
färben, namentlich aber darunter, daß sie durch Schwefelwasserstoff ge-
schwärzt werden unter Bildung von Bleisulfid:
PbICO, + H,|S = PbS + H,O + CO,.
Bleisulfid, PbS, das, wie schon erwähnt, als Bleiglanz natürlich
vorkommt, kann künstlich erhalten werden durch Einleiten von Schwefel-
wasserstoff in die Lösung eines Bleisalzes (s. Versuch 86, S. 180) oder
Jurch Zufügen eines löslichen Metallsulfides (z. B. Schwefelammonium)
zu der Bleilösung. Bleisulfid ist in stark verdünnten Säuren nicht lös-
lich, fällt also auch aus saurer Lösung; das Blei gehört daher analytisch
zu der Gruppe des Schwefelwasserstoffniederschlages.
Charakteristisch ist für das Blei gegenüber den anderen Metallen der gleichen
analytischen Gruppe, wie Cu, Ag, Hg, Bi und Cd, namentlich die Schwerlöslichkeit
les Sultates PbSO,.
Mennige, Pb,O,, Minium. Dieses schön rote Oxyd des Bleis bildet
sich beim Erhitzen von Bleiglätte an der Luft auf 400° durch weitere
Sauerstoffaufnahme; es kann als eine salzähnliche Verbindung des Oxydes
PbO mit dem Superoxyde PbO, betrachtet werden:
‚2 PbO + PbO, = Pb;O,.
Höher erhitzt geht Mennige unter Verlust von Sauerstoff wieder in
Bleioxyd zurück, beim Behandeln mit Salpetersäure wird sie zum Teil
gelöst unter Bildung von Bleinitrat und Abscheidung von braunem Blei-
zuperoöxyd.