Manche Silbererze werden 'nach dem Amalgamierverfahren verar-
jeitet. Durch Mischen mit Kochsalz und Rösten führt man ihren Silber-
gehalt in Chlorsilber über, ‚verteilt dies in Wasser und reduziert durch
Eisen:
n
aqt
ar
ea
2 AgCl + Fe = FeCl + 2 Ag.
Das Silber kann der Mischung durch Quecksilber entzogen werden.
Beim Erhitzen des gebildeten Silberamalgams destilliert das Quecksilber
ab und das Silber bleibt zurück.
Neuerdings wird das Schwefelsilber aus seinen Erzen auch durch
Natriumcyanid, NaCN, ausgelaugt und aus der erhaltenen Lösung von
Natriumsilbercyanid, NaAg(CN}), elektrolytisch oder durch Zink aus-
gefällt.
Raffiniert wird das technisch gewonnene Silber entweder durch
Lösen in heißer Schwefelsäure, Fällung aus der Lösung mit metallischem
Eisen:
Ag,SO; + Fe = FeSO, +2 Ag,
and Umschmelzen, oder durch Abscheidung mittels Elektrolyse, wobei
2s sich auf der aus reinem Silberblech bestehenden Kathode in Kristallen
ıbscheidet.
Eigenschaften. Silber ist, wie bekannt, ein schön weißes, stark
zlänzendes Metall vom spez. Gew. 10.5, sehr dehnbar und ein vorzüg-
‚icher Leiter für Wärme und Elektrizität. Der Schmelzpunkt des reinen
Silbers ist 967°; bei 1955° siedet es und kann so destilliert werden.
Wie Quecksilber und Kupfer wird auch Silber von heißer konzentrierter
Schwefelsäure, namentlich aber von Salpetersäure gelöst; von löslichen
Schwefelverbindungen, wie auch von gasförmigem Schwefelwasserstoft
yird es unter Bildung von Schwefelsilber geschwärzt.
Das reine Silber ist für die meisten Zwecke zu weich, weshalb es zur Härtung
nit Kupfer legiert wird. So enthalten die Silbermünzen des Deutschen Reiches 90
?Prozente Silber und 10 Prozente Kupfer, das zu Geräten verarbeitete meist nur 8o
?roz. und darunter.
Verbindungen des Silbers. Von den Verbindungen des Silbers
;‚eien hier nur das Nifrat AgNO3 und die Halogenverbindungen AgCl,
\gBr und AgJ angeführt. In allen diesen Verbindungen tritt das Silber
Anwertig auf,
Silbernitrat, AgNO-s (lat. Argentum nitricum), auch als »Höllenstein«
jekannt, wird durch Auflösen von Silber in Salpetersäure erhalten.
Versuch 143. Man löst eine kleine Silbermünze unter Erwärmen in verdünn-
;er Salpetersäure (Woher rührt die blaue Farbe?), verdünnt die Lösung mit Wasser
wf 200 bis 300 cc und fügt eine. Auflösung von Kochsalz zu, bis kein Niederschlag
nehr ‚entsteht (Welche. Umsetzung. findet hierbei statt?), filtriert das weiße Silber-