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wasser (S. 111), bzw. freiem Chlor angegriffen und zu Goldchlorid,
AuCl,, gelöst, Aus diesen Lösungen läßt es sich durch reduzierende
Agenzien, wie Eisenvitriol oder auch Ferrochlorid, leicht wieder metal-
lisch abscheiden:
3 FeCl, + Au/Cl, = 3 FeClz + Au.
Das reine Gold ist für praktische Zwecke zu weich, es wird daher mit Silber
oder Kupfer legiert, um es zu härten. So enthalten die Goldmünzen des Deutschen
Reiches auf. 90 Teile Gold ı0 Teile Kupfer. Der Gehalt der von den Juwelieren
gebrauchten Goldlegierungen wurde früher in »Karaten« ausgedrückt. Reines Gold
1at 24 Karat, 18karätiges auf 18 Teile Gold 6 Teile Kupfer; das viel zu Schmuck-
sachen verwendete »I4karätige« Gold enthält in 24 Teilen Legierung nur 14 Teile
Gold und ist somit 58'/s prozentig; 18karätiges Gold ist 75 prozentig,
Goldchlorid, AuCl,, entsteht beim Auflösen des Goldes in Königs-
wasser; bei Ueberschuß an Salzsäure enthält die Lösung eine Verbin-
dung HAuCly (= HCl. AuCh,), die Goldchlorwassersioffsäure. Das Na-
triumsalz derselben, NaAuCl,.2H O, findet als »Goldsalz« in der Photo-
graphie Verwendung zum »Tönen« der Bilder.
Die Platinmetalle. Die Gruppe der Platinmetalle umfaßt im ganzen
sechs Elemente, die sich wieder in zwei Untergruppen einteilen lassen,
aämlich:
I. Zeichte:
At,Gew. Spez.Gew. Schmelzp.
Ruthenium, Ru 101,7 12.26 ca 1900 9
Rhodium, Rh 102.9 12.6 1850 ©
Palladium, Pd 106.7 11.9 1587 °
IL Schwere:
At.Gew. Spez.Gew., Schmelzp.
Osmium, Os 190.9 22.48 2500 °
[ridium, Ir 193.1 22.42 ca 2300 9%
Platin, Pt 195.2 21.48 17809
Palladium bildet merkwürdigerweise mit Wasserstoff eine Verbin-
lung, die der Formel Pd,H entspricht und auf ein Volum Palladium
etwa 900 Volume Wasserstoff enthält; da sie ein vollständig metallisches
Aussehen hat, wird sie auch wohl als eine Legierung des Palladiums.
mit Wasserstoff aufgefaßt. In der Gasanalyse wird daher schwammför-
miges Palladium zur Absorption von freiem Wasserstoff verwendet.
Platin, Pt =— 195.2. Platinerze, welche neben Platin meist noch
kleinere Mengen der anderen, noch selteneren Platinmetalle enthalten,
inden sich namentlich im Ural, weniger in Kalifornien und Australien.
Man erhält aus ihnen das Platin durch Behandeln des Erzes mit
Königswasser und Versetzen der Lösung mit Salmiak; der ausfallende
>Platinsalmiak« wird durch Glühen zersetzt:
(NH,)PiCk = Pt +2 NH,CL+ 4Cl