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Wasser und das Metall tritt unter Bildung eines »Salzese an den Säure-
rest. In wässeriger Lösung ist wahrscheinlich diese Spaltung von Basen
und Säuren in je zwei Komponenten schon durch die »elektrolytische
Dissoziation« bei der Auflösung mehr oder minder vollständig bewirkt
und es gruppieren sich dann die Ionen zu den neu entstehenden Ver-
bindungen, wobei sie ihre elektrischen Ladungen ausgleichen können.
Es stellt sich z. B. die Einwirkung zwischen Baryumhydroxyd und Schwefelsäure
dann folgendermaßen dar:
Ba” SEE | SO,” = BaSO, + 2 HOH.
Da Baryumsulfat praktisch unlöslich ist und das Wasser kaum nennenswert dis-
sozliert, so verschwinden hier die Ionen so gut wie. vollständig aus der Lösung.
In dieser Sättigung von Basen durch Säuren ist eine allgemeine
Methode zur Darstellung von Salzen gegeben.
Ambphotere Hydroxyde treten gegen starke Säuren als Base, gegen
starke Basen als Säuren auf; dahin gehört z. B. Aluminiumhydroxyd,
AKOH)s (vgl. S. 243).
Sulfide. Die Verbindungen der Elemente mit Schwefel heißen Sulfide.
Da der Schwefel dem Sauerstoff chemisch nahe steht und in den Sul-
den zweiwertig auftritt, wie der Sauerstoff in den Oxyden, so sind die
Sulfide meist analog den Oxyden zusammengesetzt, z, B.:
Arsentrioxyd, As, Os, Kupferoxyd CuO,
Arsentrisulfid, As,Sg, Kupfersulfid CuS.
Wie die Oxyde durch Verbrennen der Elemente im Sauerstoff, so
lassen sich viele Sulfide durch direkte Vereinigung der betr. Elemente mit
Schwefel darstellen.
So entstehen Kupfersulfid und Eisensulfid durch Erhitzen dieser Metalle mit
Schwefel; Schwefel und Chlor vereinigen sich zu Chlorschwefel: .
25-4 2C1=— S.Cl.
Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, erscheinen die Sulfide
als Additionsprodukte des Schwefels mit anderen Elementen.
Viele Sulfide der Metalle lassen sich aber ihrer Bildungsweise nach
auch als ‚Swöstitutionsprodukte auffassen, entstanden durch Ersatz des
basischen Wasserstoffs im Schwefelwasserstoff, ähnlich wie die Metall-
chloride (s. unt. S. 302) als Verbindungen von Chlor mit Metallen, sowie
als Salze der Chlorwasserstoffsäure angesehen werden können.
Diese Metallsulfide erscheinen als Salze der Sechwefelwasserstoffsäure,
H,S, weil sie sich durch Behandeln von Oxyden oder Hydroxyden mit
Schwefelwasserstoff oder auch durch Einleiten dieses Gases in Metall-
salzlösungen darstellen lassen. Beispiele dafür hatten wir in Versuch 86,
5. 180. Wie die betr. Umsetzungsgleichungen (man schreibe sie nieder)
zeigen, entsteht bei diesen Fällungen mit Schwefelwasserstoff als Neben-