Säure frei wird, kehrt sich bei einem starken Ueberschuß an Säure der
Vorgang häufig wieder um, das Sulfid wird wieder in Metallsalz zurück-
verwandelt, z.:B.:
2 AgNO, + ILS ZZ Ag,S -- 2 HNO,:
Die Widerstandsfähigkeit der Sulfide gegen die verschiedenen Säuren
ist eine sehr ungleiche.
Die in verdünnten Säuren unlöslichen Sulfide, also jene der Schwefel-
wasserstoffgruppe, unterscheiden und trennen sich nach ihrem Verhalten
gegen Alkalisulfide wieder in zwei Gruppen, solche, die in Alkalisulfidemn
uniöslich sind, und solche, die sich im Ueberschuß derselben auflösen.
Auf den Grund dieses Unterschiedes ist beim Zinn (S. 277) näher ein-
zegangen worden.
Die hier angedeuteten Löslichkeitsverhältnisse der Metallsulfide sind
sehr wichtig, denn sie bilden die Grundlage des Verfahrens zum Nach-
weis der Metalle in der Analyse. ;
Auf die Einzelheiten dieses analytischen Ganges kann- hier nicht eingegangen
werden, doch läßt sich aus dem Gesagten der leitende Gedanke desselben schon er-
kennen. Angenommen, es läge eine Lösung vor, welche alle Metalle enthalten kann.
[n die angesäuerte Lösung leitet man zunächst Schwefelwasserstoff und fällt dadurch,
vorausgesetzt, daß Metalle dieser Gruppe überhaupt anwesend sind, den Schwefel-
zwasserstoffniederschlag, Dieser wird durch Filtrieren von der Lösung getrennt und
kann nun zunächst durch Behandeln mit Ammoniumsulfid noch: in seine beiden Un-
:ergruppen, a) die in diesem lösliche und b) die unlösliche, zerlegt werden. ;
Es gehören von häufigeren Elementen in die Gruppe des Schwefelwasserstoff-
niederschlages : ;
a) Saure Sulfide: die Sulfide von Zinn, Antimon und Arsen; sie lösen sich in
Ammoniumsulfid, ,
b) Basische Sulfide: diejenigen des Silbers, Quecksilbers, Kupfers, Bleis, Wismuts
und Kadmiums; sie werden durch Ammoniumsulfid nicht gelöst.
Das Filtrat vom Schwefelwasserstoffniederschlage aber kann alle Elemente ent-
alten, deren Sulfide in verdünnten Säuren löslich sind oder richtiger gesagt, durch
diese zersetzt werden. Man stumpft die freie Säure durch Zusatz von Ammoniak
ab und gibt gelbes Schwefelammonium (mehrfach geschwefeltes Ammoniumsulfid) zu.
Es fallen hierdurch die Metalle des Schwefelammoniumniederschlages, also‘ alle, deren
Sulfide in Wasser unlöslich, in Säuren löslich sind.
In die Gruppe des Schwefelammoniumniederschlages gehören die Elemente: Eisen,
Aluminium, Chrom, Zink, Mangan, Kobalt und Nickel, ee en
Im Filtrate von diesem letzten Niederschlage sind nun nur noch die in Wasser
löslichen Sulfide, also jene der Alkalien und alkalischen Erden enthalten.
Nach Zerstörung des Schwefelammoniums fällt man durch Ammoniumkarbonat
lie Gruppe: Baryum, Strontium und Calcium als Karbonate, aus dem Filtrate hier-
von das Magnesium und hat schließlich in der Lösung nur noch die Alkalien Ka-
jum und Natrium,
Jede dieser analytischen Gruppen, in die man so die Metalle eingereiht hat,
kann dann wieder nach spezielleren Methoden auf ihre einzelnen Glieder untersucht
werden.