Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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DREISSIGSTES KAPITEL. 
Natürliches System der Elemente. — Prout’s Hypothese. — Die 
Elektronen. — Schluß. 
Das natürliche System der Elemente. 
Die in den vorhergehenden Kapiteln gewählte Einteilung des Stoffes 
“at sich vielfach dem Lehrgang unterordnen müssen und kann schon 
aus diesem Grunde keine einheitlich systematische sein. Auch dort, wo 
sich Anfänge eines Systems erkennen lassen, wie bei der Gruppierung 
der Elemente in Nichtmetalle und Metalle, bei der Einteilung der letz- 
+eren in leichte und schwere, in unedle und edie Metalle u. a. m. er- 
scheint das Einteilungsprinzip doch ein mehr oder weniger einseitig 
zewähltes, die Systematik eine Aünsf/liche. Es muß aber unsere Aufgabe 
sein, die Elemente in ein wahres zafürliches System zu ordnen, in wel- 
shem jedes an seinem Platze steht und alle Eigenschaften durch diesen 
?latz schon bedingt erscheinen. 
Ein großer Schritt der Annäherung an dieses zu erstrebende Ziel 
ist mit der Aufstellung des auf die Größe der Alomgewichte gegründeten 
natürlichen oder periodischen Systems der Elemente bereits geschehen. 
Das periedische Gesetz. Schon seit geraumer Zeit und wiederholt 
war auf die eigentümlichen Beziehungen aufmerksam gemacht worden, 
welche sich zwischen den Atomgewichten ähnlicher Elemente zeigen, so 
namentlich in den als Triaden (S. zoı) im Vorstehenden mehrfach er- 
wähnten dreigliedrigen Gruppen, wie Chlor, Brom, Jod; Lithium, Na- 
*rium, Kalium; Calcium, Strontium, Baryum u. a. m. Der Zusammen- 
hang zwischen dem Atomgewicht und der chemischen Natur der Elemente 
ist aber weit allgemeiner und inniger, als dies auf den ersten Blick der 
Fall zu sein scheint, und berechtigt uns heute zu dem Satze, daß dze 
Eigenschaften der Elemente Funktionen und zwar periodische Funktionen des 
Atomgewichtes Sind. 
Ordnet man die Elemente nach der Größe des Atomgewichtes in 
gine Reihe, mit dem Wasserstoff als dem Elemente von niederstem Atom- 
gewichte beginnend und aufsteigend bis zu jenem mit höchstem Atom- 
gewichte, dem Uran, so fällt auf, daß die in. ihrem chemischen Verhalten 
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