Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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äihnlichsten Elemente nicht etwa unmittelbar auf einander folgen, sondern 
durch gewisse Abstände getrennt erscheinen. Diese periodisch in der 
Reihe wiederkehrenden ähnlichen Elemente lassen sich in der graphi- 
schen Darstellung einander nähern, wenn man die Elemente näch der 
Größe ihrer Atomgewichte nebeneinander auf einen Streifen Papier auf- 
geschrieben und diesen so in einer Schraubenlinie um einen senkrecht 
stehenden Zylinder gewickelt. denkt, daß jedes Element nach einem oder 
mehr Umläufen des Bandes unter das ihm zuletzt vorangegangene ähn- 
liche zu stehen kommt. ‘ Wird ein derartig beschriebener Hohlzylinder 
durch einen Vertikalschnitt aufgeschlitzt, so läßt er sich flach ausbreiten 
ınd die’ angegebenen Beziehungen sind dann in der Ebene des Papiers 
dargestellt. Auf diese Weise hat man sich die Tafel II am Schlusse des 
Buches entstanden zu denken‘). 
Das in dieser Weise schematisch dargestellte System zeigt zwölf 
Aorizontalreihen, die Schraubenlinie macht also zwölf Umläufe um den 
Zylinder, und acht Vertikalreihen. Die Horizontalreihen werden als 
Reihen schlechtweg, die acht Vertikalreihen als %atürliche Familien be- 
zeichnet; letztere sind auf der Tafel mit römischen Ziffern bezeichnet. 
Jede dieser Familien zerfällt wieder in zwei Unterabteilungen oder Grupß- 
ben. Diese werden als Gruppen A und B unterschieden. Sie sind auf 
unserer Tafel in der Weise hervorgehoben, daß die Namen der Elemente 
aus den Gruppen A nach links unter den Buchstaben A, jene der Grup- 
pen B aber nach rechts unter den Buchstaben B gestellt sind. 
Es ist hier nicht der Platz, auf eine nähere Erklärung dieses natür- 
iichen Systems einzugehen, doch dürfte ein kurzer Hinweis, inwiefern 
einige der uns nunmehr bekannten Eigenschaften der Elemente mit ihrer 
Stellung im System in Uebereinstimmung stehen, von Interesse sein. 
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_ Familie I, Gruppe A. Diese Gruppe ist identisch mit der früher 
‘S. 212) besprochenen Gruppe der Alkalimetalle: Zifhium, Natrium, Ka- 
äum, Rubidium und Caesium. Diese Elemente sind einwertig und bilden 
daher mit dem zweiwertigen Sauerstoff Oxyde der allgemeinen Formel 
R.,O?), mit der einwertigen Hydroxylgruppe OH Hydroxyde ROH; so 
z. B. Kaliumoxyd K,O, Kaliumhydroxyd KOH. Diese Hydroxyde sind 
die stärksten Basen; sie bilden mit Säuren Salze, welche durch Bestän- 
digkeit und Löslichkeit ausgezeichnet sind. Da je ein Atom dieser Me- 
alle bei der Salzbildung ein Atom Wasserstoff ersetzt, ‚so haben die 
entstehenden Salze die Zusammensetzung: 
1) Durch Zusammenkleben derselben in der Weise, daß die rechte ‚und linke 
Grenzlinie des Schemas sich unmittelbar berühren, wird die kontinuierlich umlaufende 
Schraubenlinie wieder hergestellt, 
?) Hierin und in den folgenden allgemeinen Formeln bezeichnet R ein Atom 
zines Elementes der betr. Gruppe.
	        
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