Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Oxyde RO»s, Hydroxyde RO,(OH), 
zB, Schwefeltrioxyd SOs, Schwefelsäure SO,„(OH), oder HaSO,. 
Auch vierwertig wie der Kohlenstoff vermögen sie aufzutreten und 
»ilden dann entsprechend zusammengesetzte Verbindungen: 
Oxyde RO,, Hydroxyde RO(OH),, 
z. B. Schwefeldioxyd SO,, Schweflige Säure SO(OH), oder H,SO4. 
Familie VIL, Gruppe A. An die Spitze dieser Gruppe darf wohl 
der Wasserstoff auf Grund seines Atomgewichtes, seiner Einwertigkeit 
ınd seines, wenn auch nur schwach elektropositiven Charakters gestellt 
werden; der eigentliche Vertreter der Gruppe jedoch ist das Mangan. Es 
oildet mit Sauerstoff eine ganze Reihe von Oxyden, von denen die nie- 
lersten Basen-, die höchsten Säure-Anhydride sind. Im Manganheptoxyd 
Mn,O0, kommt die Siebenwertigkeit, die Maxivalenz dieser Gruppe, zum 
Ausdruck. 
Gruppe B. Diese Gruppe enthält die früher (S. 72 und 169) be- 
sprochenen Halogene Fluor, Chlor, Brom und Jod. Die Siebenwertigkeit 
der Familie zeigt sich hier z. B. in der Existenz eines Chlorheptoxyds, 
U1,0,, und der von ihm sich herleitenden Ueberchlorsäure HC10,. Sämt- 
üiche Halogene sind, wie wir sahen, ausgesprochen elektronegative Ele- 
mente, und zwar um so stärker, je niederer das Atomgewicht ist; das 
Fluor ist sogar unter allen Elementen das am stärksten elektronegative. 
Mit Wasserstoff vereinigen sie sich zu den Halogenwasserstoffsäuren, und 
zwar treten sie hierbei, sowie in ihren Verbindungen mit Metallen stets 
ainwertig auf, so daß deren Zusammensetzung durch die allgemeinen 
Formeln wiedergegeben werden kann: 
Wasserstoffsäuren RH, z. B. Chlorwasserstoff CIH ; 
Metallverbindungen MR, MR, MR, MR, USW. 
‚Auch in den Additionsprodukten mit Nichtmetallen sind sie meist einwertig, z. B. 
PCL, PCI u. a. m, 
Familie VII, Gruppe A. Sie umfaßt die Eisengruppe: Kzsen, Kobalt, 
Nickel, und die beiden Gruppen der Platinmetalle: Ruthenium, Rhodium 
ınd Palladium; Osmium, Iridium und Platin. 
Der höchste normale Wert ‘der Familie, die Achtwertigkeit, zeigt sich in den 
Verbindungen Rutheniumtetroxyd RuO, und Osmiumtetroxyd OsO,,. in denen acht 
Valenzen durch Sauerstoff gesättigt erscheinen, In den übrigen Verbindungen äußern 
liese Elemente sehr verschiedenen chemischen Wert. 
Die merkwürdigen Gase der Argongruppe (vgl. S. 99) kommen nach 
der Größe des Atomgewichts zwischen dıe Halogene und die Alkali- 
metalle zu stehen; man kann sie in Familie VIIL als Gruppe B unter- 
aringen, wodurch dann die Eisen-Platingruppen zur Gruppe A werden,
	        
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