Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Familie: I II ‚II IV V VI VII VIII 
Verbindung: RCI RCL RCh RH, RH;, RH, RH R!) 
Wert: I 2 3 4 3 2 I 0!) 
Beispiele: NaCl CaClh BCl CH, NH, OH, CIH A 
Die maximalen Werte sind auf Tafel II unter den Familien in arabischen Ziffern 
angegeben, die häufigsten sonst vorkommenden Werte in Klammern beigesetzt, 
Auch für mehrere andere wichtige Eigenschaften der Elemente 
haben sich ähnliche Gesetzmäßigkeiten ergeben, so daß man mit großer 
Wahrscheinlichkeit aus der Stellung eines Elementes im System einen 
Schluß auf seine Eigenschaften ziehen kann. 
Mit besonderem Glück hat der russische Chemiker Mendelejeff auf Grund 
des natürlichen Systems die Existenz noch unentdeckter Elemente und die wesent- 
lichsten Eigenschaften derselben vorausgesagt. Da, wo jetzt Scandium, Gallium und 
Germanium stehen, wies früher das System drei Lücken auf, Mendelejeff hat 
es nicht nur ausgesprochen, daß dorthin drei noch zu entdeckende Elemente einzu- 
reihen seien, sondern auch deren Atomgewicht, spez. Gewicht und chemischen Cha- 
rakter aus Analogieschlüssen abgeleitet. Nach kurzer Zeit schon waren die Elemente 
sntdeckt: zuerst Gallium (1875 von Lecoq de Boisbaudran aufgefunden), 
dann Scandium (1879 von Nilson), als letztes das Germanium (1886 von Clemens 
Winkler). 
Derartige Tatsachen sprechen in deutlichster Weise dafür, daß das 
dem jetzigen natürlichen System der Elemente zugrunde gelegte Ein- 
teilungsprinzip ein richtig gewähltes ist, denn sie beweisen den nahen 
Zusammenhang der Eigenschaften der Elemente mit der Größe ihres 
Atomgewichtes und lassen letzteres als eine Fundamentaleigenschaft der 
Atome erscheinen. 
Die Ordnungszahl als Grundlage des Systems der Elemente, Eine 
Bestätigung der in Vorstehendem dargelegten Anordnung der chemischen. Elemente 
zu einem natürlichen System haben neuere physikalische Forschungsergebnisse ge- 
bracht. Die Untersuchung der Röntgen - Spektren der verschiedenen Elemente 
hat nämlich ergeben, daß Vv= c(N— a), worin v die Schwingungszahl, c und a 
Xonstanten und N fortlaufende ganze Zahlen von ı bis 92 bedeuten. Die Werte 
von N sind nun die »Ordnungszahlen« oder auch »Stellenzahlen« der betr. Elemente 
im System, d, h. sie geben an, die wievielte Stelle dem betr. Elemente in der Reihe 
zukommt, So ist z. B. die Ordnungszahl für H = ı, für He = 2, für Li =— 3, für 
Be = 4 usw. Den Schluß bildet Uran, U mit 92. Es heißt dies, daß im System 
m ganzen für 92 Elemente Raum ist; von diesen sind 833 schon eingereiht, für die 
noch fehlenden 9 sind noch Plätze frei, (Auf Tafel II sind die Ordnungszahlen den 
Namen der Elemente in mageren Ziffern beigesetzt.) 
Bemerkenswert ist, daß die Reihenfolge A vor K, Co vor Ni und Te vor J, 
die schon seither im Widerspruch mit den Atomgewichten, aber in Uebereinstimmung 
mit den chemischen Eigenschaften der betr. Elemente gewählt wurde, auch bei der 
Anordnung nach den Ordnungszahlen erhalten bleibt, 
1) Es wird hierdurch die Einreihung der Argongruppe an dieser Stelle gerecht- 
fertigt.
	        
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