Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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vergesse nie, vor Entfernung der Flamme unter dem Kolben die Gasleitungsröhre aus 
der Wanne zu ziehen, da sonst durch Zurücksteigen des Sperrwassers in den heißen 
Kolben Explosionen eintreten können! Eine Untersuchung des aufgesammelten Gases 
wird zeigen, daß ein glimmender Holzspan in ihm Feuer fängt und lebhaft verbrennt. 
Die Zersetzung des reinen Kaliumchlorats erfolgt erst bei 350°, 
weit leichter und bei niedrigerer Temperatur gibt es jedoch seinen 
Sauerstoff ab, wenn es mit gewissen Stoffen gemischt erhitzt wird, wie 
oben mit Mangandioxyd oder mit rotem Eisenoxyd. .Diese Stoffe er- 
leiden hierbei selbst keine Veränderung, wirken also scheinbar nur durch 
ihre Anwesenheit beschleunigend oder Zatalytisch auf den Vorgang ein; 
sie verhalten sich hier als Katalysatoren. Aehnliche Fälle werden wir 
noch bei anderen Reaktionen kennen lernen. 
Auch noch andere sauerstoffreiche Verbindungen können zur Ge- 
winnung dieses Elementes dienen, wenn auch die betreffenden Verfahren 
zur Darstellung in größerem Maßstabe vielfach zu kostspielig sind. 
Auch bei elektrolytischen Prozessen, so der Zersetzung von Natrium- 
hydroxyd durch, den elektrischen Strom, wird Sauerstoff technisch als 
Nebenprodukt gewonnen. 
Physikalische Eigenschaften des Sauerstoffs. — Für die Charak- 
terisierung eines Stoffes in physikalischer Hinsicht ist vor allem der 
Aggregatzustand oder die Formart, die er bei gewöhnlicher Temperatur 
zeigt, wichtig, sowie etwa vorhandene Färbung, Geruch und Geschmack. 
Spezifisches Gewicht oder Dichte, Schmelzpunkt und Siedepunkt sind 
weitere wichtige Konstanten. 
Der Sauerstoff ist ein farbloses Gas ohne (wenigstens für unsere 
Sinne) Geruch und Geschmack, wie sich schon daraus ergibt, daß er in 
/reiem Zustande einen erheblichen Teil der atmosphärischen Luft bildet, 
>hne sich sinnfällig bemerkbar zu machen. 
Die Dichte des gasförmigen Sauerstoffs ist (bezogen auf die der 
Luft =— ı) 1.1053; wiegt also ein bestimmtes Volum (rund 773 cc) Luft 
I g, so wiegt unter gleichen äußeren Bedingungen das gleiche Volum 
Sauerstoff 1.1053 g, der Sauerstoff ist mithin rund um !/ı0 schwerer als 
die Luft. 
c Liter Sauerstoff wiegt bei Normalbedingungen des Druckes und 
der Temperatur, d. h. dem Druck einer Quecksilbersäule von 760 mm 
Höhe und bei 0°, 1.429 g; ı Liter Luft nur 1.203 g. Ein Kubikzenti- 
meter (cc) Sauerstoff wiegt mithin (wenn nicht ausdrücklich anders an- 
zegeben, verstehen sich die Angaben bei den Gasen immer für o° und 
760 mm Druck) 0.001429 g; 699.8 cc Sauerstoff wiegen I g. 
Man hat den Sauerstoff lange für eines der sogenannten »permanen- 
ten« Gase gehalten, die überhaupt nicht zu verflüssigen seien. Heute 
ist der letztere Begriff geschwunden, denn man kann alle Gase in den 
lüssigen Zustand überführen. Der flüssige Sauerstoff ist eine blaßblaue,
	        
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