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Da O = 16 Teile Sauerstoff und H, = 2 X 1.008 Teile Wasserstoff
bedeutet, so wird die Zusammensetzung des Wassers nach Art und Ge-
wichtsmenge seiner Bestandteile durch die Formel H,O in prägnanter
Kürze wiedergegeben !), ebenso aber, wie wir später noch lernen wer-
den, auch das Volumverhältnis. Zu beachten ist, daß bei der Bildung
von gasförmigem Wasser aus seinen Komponenten eine Volumverminde-
rung von 3 auf 2, also um ein Drittel stattfindet.
Nun wiegt (relativ):
1 Volum Sauerstoff = 1.1053
2 » Wasserstoff 2 X 0.0695 — 0.1390
mithin 2 Volum Wasserdampf = 1.2443
und I >» » = 0.6222
Die Dichte des Wasserdampfs (auf 0° und 760 mm umgerechnet)
ist also 0.6222, wenn Luft = ı gesetzt wird.
Oxydation und Reduktion. Jeder Stoff, der gleich dem Wasser-
stoff sauerstoffhaltigen Verbindungen Sauerstoff zu entziehen vermag,
heißt reduzierend. Der Vorgang: der Entziehung von Sauerstoff aus einer
Verbindung heißt Reduktion, die Verbindung eines Körpers mit‘ Sauer-
stoff aber Oxydation. Reduktion und Oxydation sind daher entgegen-
gesetzte Vorgänge; wir werden sie später noch mehrfach zu erwähnen
haben.
Natürliche Wässer. — Obgleich das Wasser auf der Erde weit ver-
breitet ist, findet es sich doch nirgends in ganz reinem Zustande. Alle
1atürlichen Wässer enthalten fremde Stoffe aufgelöst, die sie teils aus
Jer Luft, teils aus dem. Boden aufgenommen haben.
Das reinste natürliche Wasser ist das Regenwasser, namentlich wenn
es zuvor schon einige Zeit geregnet hat; der zuerst fallende Regen ent-
“Alt stets mehr Verunreinigungen aus der Luft. Sobald das Regen-
wasser in Berührung mit der Erde kommt, fängt es an, ‚verschiedene
andere Stoffe aufzunehmen, je nach der Art. des Bodens, den es durch-
dießt. Gebirgsbäche, die in felsigem Bette dahinfließen, namentlich über
Sandstein, der nur sehr wenig lösliche Stoffe enthält, haben meist recht
reines Wasser. Wässer dagegen, welche über Kalkfelsen fließen, lösen
atwas von dem ‚Gestein auf und werden dadurch »hart«, (S, unter
‚Calcium«.) Die mannigfachen Arten der Mineralwässer verdanken ihre
Entstehung der Anwesenheit gewisser in Wasser löslicher Stoffe in der
Erde. In der Nähe menschlischer Niederlassungen erleiden Wasserläufe
oft eine nicht unbedenkliche Verunreinigung durch die Abflüsse aus den
Wohnungen; es kann ein auf diese Art verdorbenes Wasser in Berüh-
1) Den Grund, warum wir nicht das einfachere Verhältnis 8 : 1.008 und dem-
entsprechend die Formel HO mit O — 8 wählen, werden wir in Kapitel X kennen
‚ernen,