Full text: Einleitung in das Studium der Chemie

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Unter 4° dehnt es sich wieder aus, SO ‚daß Wasser von o° fast genau 
lie gleiche Dichte hat, wie solches von 8% Man hat die Dichte des 
Wassers im Zustande seiner größten Dichtigkeit als Einheit für die 
Dichte fester. und flüssiger Stoffe gewählt und die Masse eines Kubik- 
zentimeters Wasser von 4° als Gramm als Einheit des wissenschaftlichen 
'meist auch schon im praktischen Leben eingeführten) Gewichtssystemes. 
Die Abhängigkeit der Dichte und Raumerfüllung (Spezifisches Volum) 
jes Wassers von der Temperatur zeigt nachstehende kleine Tabelle : 
N = 
-aoe09 
0 
Dichte: Spez. Volum: 
3.909987 1.00013 
1.00000 1.00000 
2.99988 L.00012 
23.99823 1.00177 
0.905863 1.04343 
0.91674 1.09083. 
Ein Kubikzentimeter Eis von 0° wiegt mithin nur 0.91674 g oder I g Eis von 
59 erfüllt einen Raum von 1.09083 cc; das Wasser von 0° dehnt sich also beim 
efrieren zu Eis von 0% von 1.00013 auf 1.09083, d, h. um etwa 1/11 seines Volums 
aus und Eis schwimmt auf Wasser. Die sprengende Kraft des gefrierenden Wassers 
spielt in der Natur eine bedeutende Rolle bei der mechanischen Zerkleinerung der 
Felsgesteine, 
Der Schmelzpunkt des Eises liegt bei 09, d. h. die Temperatur des 
schmelzenden Eises wurde als Nullpunkt der Thermometerskala gewählt. 
Um ıg Eis von 0° in I g Wasser von 0° zu verwandeln, muß so viel 
Wärme zugeführt werden, daß diese genügen würde, 8o g flüssiges Was- 
ser um 1° oder ı g um 80° zu erhitzen. Bringt man ı g Eis von 0° 
mit ı g Wasser von 80° zusammen, So erhält man 2 g flüssiges Wasser 
von nur 0% die zugeführte Wärme ist jetzt für die thermometrische 
Messung verschwunden. Beim Uebergang von Eis von 0° in flüssiges 
Wasser von 0° werden also für jedes Gramm Eis 80 Kalorien als 
‚latente Schmelzwärme« gebunden, die beim Gefrieren wieder abgegeben 
werden müssen. Es ist dies von Bedeutung im Haushalt der Natur, 
insofern hierdurch das Gefrieren und Wiederauftauen des Wassers 
wesentlich verlangsamt und reguliert wird. 
Ferner ist bemerkenswert die hohe spezifische Wärme des Wassers. 
Unter spezifischer Wärme eines Stoffes versteht man diejenige Wärme- 
menge, welche erforderlich ist, um die Temperatur einer bestimmten 
Masse desselben um ı° (meist von ı5 auf 16% zu erhöhen. Für das 
Wasser ist die spezifische Wärme willkürlich = ı gesetzt und nimmt man 
als Masse I g an, so ist die spezifische Wärme des Wassers identisch 
mit der Kalorie oder Wärmeeinheit (S. 27). 
Nachstehend ist die spezifische Wärme c einiger Metalle verglichen mit der des 
Nassers:
	        
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