84 Die in Fabriklaboratorien gebräuchl. wichtigeren analyt. Apparate,
das sie speisende Gefäss h sind mit Wasser (das man etwas färben kann)
gefüllt.
Mit dem Azotometer kann man den Ammoniak-Stickstoff sehr genau
bestimmen, vorausgesetzt, dass man genau nach der Vorschrift arbeitet,
welche P. Wagner!) giebt. Man verfährt nach ihm wie folgt. In das fest-
geschmolzene Cylinderchen a des Gefässes A werden 10 ccm der zu prü-
fenden Ammoniaksalzlösung gebracht und mittelst eingelegten Trichters
50 ccm Bromlauge in den weiteren Raum des Zersetzungsgefässes gegossen.
Nachdem der Kautschukstopfen fest eingedrückt ist, wird das Gefäss in
den mit etwa 41 Wasser gefüllten Behälter eingesetzt. Der Glashahn f
wird darauf etwas gelöst, die Büretten cd durch Zusammendrücken des
Kautschukballens % unter gleichzeitigem Oeffnen des Glashahns g gefüllt
und durch Ablassen bei g der Flüssigkeitsspiegel auf O0 eingestellt. Nach
etwa 10 Minuten wird der (etwas gefettete) Glashahn f wieder fest ein-
gedrückt und geöffnet gehalten” so dass die im Gefässe A eingeschlossene
Luft mit € in Communication bleibt. Man wartet etwa 5 Minuten und beob-
achtet dann, ob der Flüssigkeitsspiegel in c gestiegen ist; ist dies der Fall,
so wird der Glashahn f nochmals gelüftet, wieder eingedrückt und abermals
5 Minuten gewartet. Ist der Flüssigkeitsstand auf O0 stehen geblieben, so
hat das Entwickelungsgefäss mit seinem Inhalt (unter gleichzeitiger durch
die Brom-Natronlauge bewirkter Kohlensäureabsorption aus der eingeschlos-
senen Luft) die Temperatur des umgebenden kalten Wassers angenommen.
Man lässt nun durch Oeffnen des Glashahns g etwa 30—40 ccm Flüssig-
keit abfliessen, nimmt das Entwickelungsgefäss aus dem Wasser, neigt es,
so dass von dem Inhalte des Cylinderchens a@ ein kleiner Theil ausfliesst,
dessen Vermischung mit der Bromlauge man durch Schwenken befördert,
wiederholt dies, bis der grösste Theil der. ammoniakhaltigen Flüssigkeit
ausgeflossen und zersetzt ist. Darauf schliesst man den Glashahn f, schüttelt
das Zersetzungsgefäss heftig, öffnet f, um den freigewordenen Stickstoff
austreten zu lassen, schliesst wieder und schüttelt nochmals, bis beim
Oeffnen des Glashahns der Wasserspiegel in c nicht mehr sinkt (ein drei-
maliges heftiges Schütteln ist gewöhnlich ausreichend) und stellt das Ent-
wickelungsgefäss wieder in das Kühlwasser. Nach etwa 15—20 Minuten
hat das Entwickelungsgefäss mit seinem Inhalt wieder die frühere Tem-
peratur (nämlich die des Kühlwassers) angenommen, während das in c ein-
getretene Gas die durch das eingehängte Thermometer angezeigte Tempe-
ratur des im Cylinder c befindlichen Wassers erhalten hat. Nachdem durch
Ablassen bei g der Flüssigkeitsstand in c und d gleichgestellt ist, wird
das entwickelte Stickstoffvolumen, die Temperatur des im Cylinder C' ent-
haltenen Wassers, sowie der Barometerstand notirt und unter Benutzung
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”) Lehrbuch der Düngerfabrikation, Braunschweig 1877 S. 161.