5. Silberlösung. — 6. Chamäleonlösung.
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5. Silberlösung.
Dieselbe wird in der Technik sehr häufig gebraucht, da die Aufgabe,
einen (meist relativ geringen) Chlorgehalt irgend einer Substanz zu be-
stimmen, ausserordentlich oft vorkommt. So bestimmt man den Chlor-
natriumgehalt der calcinirten, kaustischen und Krystallsoda und der
Mutterlaugen letzterer; des Chilisalpeters, des Trinkwassers, des Speisen-
wassers der Dampfkesseln, des Sulfates, des Stein- und Kochsalzes, der
Salzsoolen u. s. W., u. 8. W.
Man giebt sich niemals die Mühe, eine !/,„ Normalsilberlösung her-
zustellen, sondern man löst eine gewisse, nicht zu grosse Menge (etwa
4—5 g salpetersaures Silberoxyd pro Liter) auf und bestimmt. ihren Titer
mit einer Lösung von etwa 6 g chemisch reinem Chlornatrium in 1 Liter
Wasser. Man pipettirt 10 ccm der letzteren in ein Kelchglas und titrirt
nach mässigem. Zusatz einer Lösung von gelbem chromsauren Kali. Die
Flüssigkeit darf durch letzteres nur eben schwach gelb gefärbt sein, sonst
erhält man ungenaue Resultate.
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6. Chamäleonlösung.
Sie wird ebenso häufig wie die Silberlösung in technischen Labora-
torien und gleich dieser meist nur zur Bestimmung relativ geringer
Mengen gebraucht.
Für die Bestimmung des Eisens in der calc. Soda, in Wasser u. dgl.
benützt man eine Chamäleonlösung, welche etwa 1 g im Liter gelöst ent-
hält. Für Bestimmung relativ grösserer Mengen Eisen wendet man eine
Lösung von 5 g übermangansaurem Kali im Liter an.‘ ;
Den Titer stellt man am einfachsten und bequemsten mit chemisch
reiner Oxalsäure. Man wägt etwa 3 g Oxälsäure ab, löst sie zu 200 ccm,
pipettirt hiervon 20 ccm (= ca. 0,3 g Oxalsäure) in ein Becherglas und
verdünnt dieselben mit Wasser auf ein Volumen von ca. !/, Liter. Alsdann
fügt man unter Umschwenken so lange conc. Schwefelsäure hinzu, bis die
Flüssigkeit sich ziemlich stark (auf ca. 70—80°) erhitzt hat. In die warme
Lösung lässt man das Chamäleon anfangs langsam, später rascher ;ein-
fliessen. Die Reaction verläuft, wenn sie einmal im Gange ist, rasch. Sie
vollzieht sich nach der Gleichung:
5 (C,H, O0, + 2H,0) + 2 MnO0,K + 350,H, = 10 CO, + S0,K, +
2S0,Mn + 18H, 0
hieraus folgt, dass 9 Gewichtstheile Oxalsäure genau 8 Gewichtstheilen