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Die Maassanalyse,
reinem Kisen in Bezug auf die Reduction des Chamäleons äquivalent
sind !).
Das Chamäleon hat an Werth für die Technik sehr gewonnen, seit-
dem man fand, dass bei Gegenwart eines Manganosalzes (am besten von
schwefelsaurem Manganoxydul) das Titriren direct in der salzsauren Lösung
sich ausführen lässt (das Nähere siehe im Abschnitte „Eisen “).
7. Oxalsäure. -
Dieselbe wird entweder als Normallösung (63 g im Liter) oder als
Zehntelnormallösung angewendet. Namentlich gebraucht man sie zur Be-
stimmung der Kohlensäure in der Luft und im Wasser (siehe die betr.
Abschnitte).
8. Normalsalpetersäure und Normalsalzsäure
werden in der Technik ebenfalls für gewisse Zwecke angewendet. So
kann man beispielsweise den Gehalt an kohlensaurem Kalk im Kalkstein
u. dgl. sehr rasch ermitteln, wenn man die gepulverte Substanz in Wasser
zertheilt, mit gemessener Normalsalpetersäure oder Normalsalzsäure versetzt,
filtrirt und mit einer titrirten Sodalösung zurücktitrirt. Allerdings setzt dies
— ebenso wie beim Gebrauche des Scheibler’schen Apparates für den-
selben Zweck — voraus, dass der Magnesiagehalt des Kalksteines ein so
geringer ist, dass er als Kalk verrechnet werden kann.
Für die Titrationen der Soda mit Methylorange als Indicator ziehen
Manche die titrirte Salzsäure der titrirten Schwefelsäure vor.
9. Die bei Untersuchung der k. Dünger gebräuchlichen Lösungen.
Die Untersuchung der k, Dünger ist für eine sehr grosse Zahl prak-
tisch thätiger Chemiker von Wichtigkeit. Die Düngerfabrikation wird
nicht nur von eigenen Fabriken, sondern auch als Nebenzweig von vielen
chemischen Fabriken, welche Schwefelsäure ete. fabriciren , ausgeübt. Es
werden desshalb Untersuchungen von Guano, Mineralphosphaten, Super-
phosphaten u, s. w., Bestimmungen der Phosphorsäure, des Stickstoffs und
des Kalis verhältnissmässig häufig an einen Fabrikchemiker herantreten
können. Von noch viel grösserer Wichtigkeit sind die Dünger-Untersuchungen
*) Die Formel für die Reduction des Chamäleons durch Eisenoxydul heisst
bekanntlich:
10 Fe SO, +2 K Mn 0, +8 H, SO, = 5 Fe, (SO) + K, SO, +2 MnSO, + 8EH,0.
Es werden also 2 Mol. K Mn 0, durch 5 Mol. Oxalsäure (630 Gewichtsth.)
und durch 10 Mol, Fe SO, (= 560 Gewichtsth. Eisen) reducirt. Folglich sind in
dieser Beziehung 9 Theile Oxalsäure aequivalent 8 Theilen Eisen.