Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Chemische Fabriken. 
Wasser in das Becherglas einfliessen lässt, bis dasselbe gerade überlaufen 
will. Durch Division des erhaltenen Gewichtes Soda mit dem Raum- 
inhalt des Becherglases erhält man das spec. Gewicht der Soda. 
9. Erläuternde Bemerkungen zur Beurtheilung der Soda 
auf Grund der Analyse, 
ad 1. Das in Wasser Unlösliche schwankt etwa zwischen 0,1 und 1 9%- 
Eine Soda, welche !/,—'/, % in Wasser Unlösliches hat, wird als gut 
zu bezeichnen sein. Erreicht das Unlösliche. !/, % und darüber, so 
macht sich sein Gehalt für viele Verwendungen störend bemerklich. 
Die Ammoniaksoda zeichnet sich durch relativ geringen Gehalt an 
in Wasser Unlöslichem aus. 
Das in verdünnten Säuren Unlösliche soll möglichst unter 0,1 U% 
bleiben. Ein höherer Gehalt von Sandkörnchen u. dgl. wirkt sehr 
störend beispielsweise bei der Glasfabrikation, indem die einzelnen 
Sandtheilchen ungelöst beim Schmelzen des Glassatzes bleiben und 
Jdesshalb als einzelne Knoten im fertigen Glase auftreten. 
Dass ein relativ grosser Gehalt an Eisenoxyd schädlich ist, leuchtet 
zin. Die Ammoniaksoda besitzt einen zwischen 0,005 und 0,01 
sich bewegenden Gehalt an Eisenoxyd. Ein grosser Eisenoxyd- 
gehalt macht die Farbe. des Glases weniger hell, verursacht gelbe 
Flecken auf den mit der betr. Soda behandelten Zeugen u. 8. w. 
u, 8. W. 
Jie. Hauptmenge des in Wasser Unlöslichen (etwa 80—90 9%) be- 
steht aus kohlensaurem Kalk. Derselbe soll möglichst nicht viel 
nehr als etwa !/, %, betragen. Ein grosser Gehalt an kohlensaurem 
Kalk macht die Soda missfarbig-grau. 
Der Gehalt an Kochsalz ist bei der Ammoniaksoda naturgemäss 
ein etwas höherer als bei der Leblancsoda, Bei letzterer wird er 
sa, U, %, bei 98° Ammoniaksoda ca. 1!/, %, und bei 96° Ammoniak- 
soda bis zu 21% % betragen. 
\mmoniaksoda enthält kein schwefelsaures Natron (oder nur Spuren). 
Der Glühverlust von noch warmer, aus den Oefen kommender 
Soda wird in der Regel 0,1-—0,2 % betragen, oft auch gleich Null 
sein. Die längere Zeit in nicht Iuftdicht schliessenden Gefässen 
aufbewahrte Soda kann einen Glühverlust von 10% und darüber 
zeigen. 
Die Bestimmung des specifischen Gewichtes hat namentlich für 
Ammoniaksodafabriken Bedeutung. Die Ammoniaksoda ist vermöge 
ihrer Darstellungsweise leichter als die Leblanc-Soda. Sie hat ein 
spec. Gewicht von etwa 0,9. Durch stärkeres Glühen wird indessen 
die „leichte Ammoniaksoda“ unter Verkleinerung ihres Volumens in 
„schwere Ammoniaksoda“ mit dem spec. Gewicht von ca. 1,1—1,25 
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