192 Chemische Fabriken.
des Manganschlammes,. welche Säure neutralisiren, mit Zurücklassung von
reinem MnO,. Die Basis kann Kalk, Eisen, Magnesia oder Mangan sein.
Man verdünnt 25 ccm (bei sehr hoher Basis entsprechend mehr) Normal-
oxalsäure mit Wasser auf etwa 100 ccm, erwärmt auf 60—80°%, setzt 10 ccm
Manganschlamm unter den oben beschriebenen Vorsichtsmaassregeln des
Auswaschens der Pipette u. s. w. zu, und fährt fort zu erwärmen, bis
der Niederschlag rein weiss geworden ist (ohne einen Stich ins Gelbe), was
meist in weniger als einer Minute geschieht. Hierauf verdünnt man auf
902 ccm (wovon Z% ccm dem Volumen des Niederschlages entsprechen),
giesst durch ein trockenes Filter und titrirt von dem Filtrate 100 ccm mit
Normalnatronlauge zurück.
Die Oxalsäure wirkt folgendermaassen. Einmal zersetzt sie sich mit
sämmtlichem MnO, in MnO und CO,; es wird also für jeden oben ver-
brauchten Cubikcentimeter von halbnormalem Chamäleon 1, ccm Normal-
oxalsäure zu diesem Zwecke verbraucht. Genau dieselbe Menge aber wird
gleichzeitig verwendet, um mit dem Manganoxydul oxalsaures Salz zu bilden,
und eine fernere Menge wird zur Sättigung der basischen Bestandtheile
Manganoxydul, Kalk, Magnesia, Eisenoxyd verwendet. Diese letztere ge-
suchte Menge findet man, wenn man von der verbrauchten Anzahl Cubik-
centimeter der Oxalsäure die beim Titriren auf Mangansuperoxyd gefundene
Anzahl Cubikecentimeter Chamäleon abzieht. Der Rest der Oxalsäure ist
gleich der Basis, und das gewünschte Verhältniss zum Mangansuperoxyd
wird gefunden, wenn man in diesen Rest mit der halben Chamäleonmenge
‘da die Oxalsäure normal, das Chamäleon nur halb normal ist) dividirt.
Die Basis wird demnach auf folgende Weise aus den Analysenresul-
taten berechnet. Man habe 10 ccm des regenerirten Schlammes mit 25 ccm
Normaloxalsäure erwärmt, auf 202 ccm gebracht und für 100 ccm des
Filtrates 1,6 ccm Normalnatron angewendet. Dies verdoppelt = 3,2 und
von 25 abgezogen giebt 21,8 ccm verbrauchter Oxalsäure. Hiervon werden
die Anzahl Cubikeentimeter Chamäleon abgezogen, welche beim Titriren
auf MnO, nöthig waren, in unserem Falle also 16,5 ccm. Es bleiben
somit für die Basis, 5,3 ccm. In dieselben theilt man mit A woraus
2,642 als Zahl für die Basis resultirt.
c) Gesammtmangan des. Schlammes. 10 ccm des Mangan-
schlammes werden mit Salzsäure bis zur Vertreibung von sämmtlichen
Chlor gekocht. Hierauf neutralisirt man die freie Säure recht genau mit
Natronlauge und bringt wieder zum Kochen, worauf man starke, klare
(filtrirte) Chlorkalklösung zusetzt,. bis die Flüssigkeit eine röthliche Färbung
zeigt durch Bildung einer Spur übermangansauren Salzes. Abgesehen von
dieser ganz unwesentlichen Spur befindet sich jetzt sämmtliches Mangan
als Mn O0, im Niederschlag. Man bringt denselben auf ein Filter, wäscht