Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

IX. Potasche. 
Von 
C. Kretzschmar 
Ohemiker in den Farbwerken zu Höchst und ehem, Chemiker der Potasche- und Salpeterfabrik 
von Vorster und Grüneberg in Kalk bei Köln, 
A. Chlorkalium. 
lL. Stassfurter Chlorkalium. Das behufs Fabrikation von Pot- 
asche in Kalisulfat umzuwandelnde Chlorkalium stammt zum grössten 
Theil aus Stassfurt; ein verhältnismässig nur geringer Theil wird bei der 
Verarbeitung der Schlempekohle auf Kalisalze gewonnen, Das Stassfurter 
Chlorkalium enthält alles Kali an Chlor gebunden, und es genügt daher 
in den meisten Fällen, das Kali zu bestimmen und auf Chlorkalium um- 
zurechnen; so wie es in den Sulfatofen kommt, hat es selten weniger als 
98 % KCI, ist es minderprocentig, so sind ausser der Kalibestimmung die 
Bestimmungen der Verunreinigungen, als Chlornatrium, Chlorcalcium, (resp. 
schwefels. Kalk) Chlormagnesium, Wasser und Rückstand oft wünschens- 
werth. 
1. Bestimmung des Chlorkaliums. Man wägt genau 10 g des zu 
analysirenden Chlorkaliums ab, bringt diese unter schliesclichem Nach- 
spülen mit kaltem Wasser mittelst eines Trichters, dessen Rohr ca. 1 cm 
unter der Kegelfläche abgesprengt ist, in einem '/ Liter-Kolben und füllt, 
nachdem das Salz gelöst ist, mit Wasser bis zur Marke auf. . Nach dem 
Filtriren in einen trocknen oder zweimal mit je ca. 50 ccm der Lösung aus- 
gespülten Kolben bringt man 10 ccm des Filtrats in eine Porcellanschale, 
setzt Platinchlorid in einigem Ueberschuss zu und verdampft im Dampf- 
bad zur Trockne. War das zugesetzte Platinchlorid nicht ganz frei von 
Salzsäure —. und dies pflegt gewöhnlich der Fall zu. sein, — so muss man 
das Erwärmen im Dampfbad so lange fortsetzen, bis ein Geruch nach 
Salzsäure nicht mehr wahrzunehmen ist. Alsdann lässt man die Schale 
erkalten, übergiesst die gelbe Krystallmasse mit 95 procentigem Alkohol, 
lässt 5 bis 10 Minuten stehen und filtrirt das Kaliumplatinchlorid auf 
ein bei 130% getrocknetes und gewogenes Filter. Nach gehörigem Aus- 
waschen mit 95% Alkohol faltet man das Filter zusammen, wie es neben- 
stehende Abbildung zeigt, trocknet es 15 bis 20 Minuten bei 130° und 
wägt; aus dem gefundenen Kaliumcehlorid findet man durch Umrechnung
	        
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