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Filtrat das Chlor durch Titriren mit Silberlösung und berechnet aus dem
gefundenen Chlor das in 10 g des angewendeten Chlorkaliums enthaltene
Chlornatrium.
3. Zur Bestimmung des Kalkes und der Magnesia löst man 10g
Chlorkalium in heissem Wasser auf, setzt zu dem Filtrat Chlorammonium,
Ammoniak und oxalsaures Ammoniak, lässt 2—3 Stunden in der Wärme
stehen, filtrirt, glüht schwach und wägt den Kalk als kohlensauren Kalk.
Im Filtrat vom oxalsauren Kalk bestimmt man die Magnesia mit phos-
phorsaurem Natron.
4. Ist Schwefelsäure qualitativ nachzuweisen, so wägt man neue
10 g Chlorkalium ab, löst in heissem Wasser, filtrirt und fällt im Filtrat
die Schwefelsäure mit Chlorbarium.
Die gefundene Schwefelsäure nimmt man als an Kalk gebunden an
und rechnet die übrig bleibende Menge Kalk auf Chlorcalcium um. Die
Magnesia betrachtet man als an Chlor gebunden.
5. Die Feuchtigkeit bestimmt man durch zwei- bis dreistündiges
Erhitzen im Luftbad bei 150°.
6. Der in Wasser unlösliche Rückstand wird in der Weise be-
stimmt, dass man die behufs der Kalkbestimmung hergestellte Lösung von
10 g Chlorkalium durch ein vorher getrocknetes und gewogenes Filter
filtrirt und das Filter nach vollständigem Auswaschen und Trocknen mit
dem darauf befindlichen Rückstand wägt. — Eine directe Bestimmung des
Rückstandes wird nur in den seltensten Fällen ausgeführt, meist bezeichnet
man die Differenz von Summe der gefundenen Procente und 100 mit Rück-
stand + Verlust.
IH. Chlorkalium aus Schlempekohle. In dem aus der
Schlempekohle stammenden Chlorkalium ist nicht alles Kali an
Chlor gebunden, es enthält oft bis zu 20%, schwefelsaures und bis zu
5% kohlensaures Kali, ausserdem noch einige Procente kohlensaures Natron.
Zur Werthbestimmung und zur Berechnung der behufs Umwandlung in
Sulfat nothwendigen Schwefelsäure ist daher eine vollständige Analyse
nicht zu umgehen.
Man löst zu dem Zweck 10 g Chlorkalium in 500 ccm Wasser und ver-
wendet vom Filtrat:
Chemische Fabriken,
10 ccm zur Kalibestimmung
10 ccm zur Chlorbestimmung
50 ccm zur Sch wefelsäurebestimmung
und 50 ccm zur Bestimmung der Alkalinität.
Die Bestimmungen selbst führt man nach den unter „Potasche“ an-
geführten Methoden aus; beträgt der Gehalt an schwefelsaurem Kali über
10% und kommt es bei der Analyse auf einen hohen Grad von Genauigkeit