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XI. Explosivstoffe,
209
Methode aus. 5 g Schiesspulver werden mit 5 g reinen kohlensauren
Kali gemengt und zur Mischung 5 g Salpeter und 20 g Chlornatrium ge-
setzt. Das Ganze wird in einem Mörser innig gemischt und in einem
geräumigen Tiegel (nicht zu rasch) erhitzt, bis die Masse weiss geworden
ist. Im wässerigen Auszuge der Schmelze wird nach dem Ansäuern mit
Salzsäure die Schwefelsäure gefällt.
Nach Schwarz!) führt man die Schwefelbestimmung wie folgt aus.
1 g Pulver wird in einer Silberschale mit einer concentrirten Lösung von 3 g
Aetznatron gemischt, zur Trockene verdampft, geschmolzen und nun so
lange mit reinem salpetersauren Kali versetzt, bis die Masse rein weiss
geworden ist. Die angesäuerte Lösung wird (unter Beobachtung der durch
die Anwesenheit der Salpetersäure bedingten Vorsichtsmaassregeln) mit Chlor-
barlum gefällt.
Anhangsweise sei hier noch erwähnt, dass man beim Schiesspulver
drei specifische Gewichte: das cubische, das absolute und das rela-
tive unterscheidet. Man hat sich hierbei nur zu vergegenwärtigen , dass
das Schiesspulver aus einer grossen Anzahl einzelner Körner besteht, zwischen
welchen sich wieder Zwischenräume befinden. Aber auch die einzelnen
Körner enthalten Poren. Das cubische Gewicht des Schiesspulvers ist nun
das Gewicht der Körner sammt Zwischenräumen und Poren. Das absolute
specifische Gewicht ist das Gewicht der Körner allein und das relativ
specifische Gewicht ist das Gewicht der Körner ohne Zwischenräume (aber
mit den Poren).
Zur Ermittelung des cubischen Gewichtes bedient man sich der
bei Soda (S. 173) angegebenen Methode. Ein Becherglas von etwa 140
bis 150 ccm Inhalt wird mit dem Pulver unter mehrmaligem Aufklopfen
des Glases gefüllt, abgestrichen und gewogen. Die cubische Dichte ist
rund 1,0.
Das absolute specifische Gewicht ermittelt man mit dem Pykno-
meter, indem man. dasselbe mit absolutem Alkohol gefüllt wägt, alsdann
eine bekannte Menge Pulver hineinschüttet, mit Alkohol wieder auffüllt
und abermals wägt. Der Alkohol füllt hierbei alle Zwischenräume und
Poren aus. Die absolute Dichte ist rund gleich 2,0.
Das relative specifische Gewicht. Zur Bestimmung desselben
existiren zahllose Methoden, von welchen aber keine vollkommen befriedigt.
Zur Erläuterung des Princips seien hier folgende zwei Methoden angegeben.
i. In einen in ccm getheilten Glascylinder schüttet man Lycopodium
(Bärlappsamen), merkt .sich genau dessen Stand und schüttet es sorg-
fältig wieder heraus auf einen Bogen Glanzpapier. Auf einem anderen
Bogen hat man eine genau abgewogene Menge Pulver, Man schüttet
1) Post’s Chem.-techn. Analyse S. 556.