2920 Chemische Fabriken,
durch eine Reihe von Abdampf- und Glühbestimmungen, andererseits durch
eine Reihe von Molybdänfällungen (und man soll nicht zu sparsam mit den
KEinzelversuchen sein) feststellen. Stimmen die Durchschnittszahlen beider
Versuchsreihen dann vollkommen uuter einander überein und sind die Ab-
weichungen der Einzelresultate unter einander nicht grösser, als sie sein
dürfen (geringer als 1 mg P, O;), so kann man sicher sein, dass man alle
bei der Molybdänmethode in Betracht kommenden (aber nicht aus jeder
Vorschrift ersichtlichen) Cautelen genügend berücksichtigt hat und nicht
noch eine bislang etwa unentdeckt gebliebene Fehlerquelle
sich geltend gemacht hat. Denn dass hierbei eine Fehlerquelle selbst
von dem exactesten Forscher unentdeckt bleiben kann, zeigt ja beispiels-
weise schon der Umstand, dass die Nothwendigkeit einer schr allmäh-
lichem Fällung mittelst Magnesiamixtur überall ‚da unbeachtet bleiben
musste, wo man sich zum Einfliessenlassen der Magnesiamixtur einer
Pipette mit feiner Ausflussöffnung anstatt einer sogenannten Mensur bediente,
Ich halte es daher für incorrect, eine bestimmte Vorschrift zur Aus-
führung der Molybdänmethode als „absolut zuverlässig“ und „in allen
Fällen maassgebend“ zu bezeichnen, wie es ja aus demselben Grunde ganz
unrichtig wäre, wenn man bindende Vereinbarungen zur Annahme be-
stimmter Vorschriften der Phosphorsäurebestimmungsmethoden unter Inter-
essenten der Düngercontrole treffen wollte. Die Phosphorsäurebestimmungs-
methode ist eben keine „conventionelle“ Methode und darf dies niemals
werden. Die Extractionsmethode der Superphosphate, die Rohfaserbestim-
mung in Futtermitteln ete. sind conventionelle Methoden, weil es sich bei
ihnen um Bestimmung von Substanzen handelt, deren Begriff kein
absoluter ist, sondern erst durch Vereinbarung festgestellt
werden muss. „Posphorsäure“ ist aber kein durch Uebereinkunft erst
festzustellender Begriff, daher kann die Bestimmung der Phosphorsäure
auch keine conventionelle Methode sein und darf dies um so weniger werden,
als es ja gar keine Schwierigkeiteu macht, den absolut vorhandenen Phos-
phorsäuregehalt einer Substanz auf das exacteste festzustellen, Die Molyb-
dänmethode ist eine der beststudirten und genauesten chemisch-analytischen
Methoden, die wir besitzen, und will man aus praktischen Gründen eine
bequemere und schneller ausführbare Methode der Phosphorsäurebestimmung,
z. B. die Uran-Titrirmethode, zur Anwendung bringen, so kann solches
nur dann zulässig sein, wenn die Resultate dieser Methode mit jenen der
Molybdänmethode innerhalb gewisser F ehlergrenzen — über die man sich
vereinbaren könnte — zusammentreffen.
Die Resultate der Uran-Titrirmethode müssen sich decken
mit denen der Molybdänmethode und die Resultate der Molyb-
dänmethode müssen sich deeken mit denen der Abdampf-
bestimmung einer Lösung von reinem Natriumphosphat. Er-