Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

XI. Handelsdünger. 225 
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analytischen Resultate zeigen Zahlenwerthe von bedeutenden Differenzen, 
so dass es heute noch unmöglich ist, eine Methode als durchaus 
empfehlenswerth hinzustellen, es muss in den einzelnen Fällen, wo eine 
Bestimmung der citratlöslichen Phosphorsäure gewünscht wird, dem Ana- 
lytiker überlassen bleiben, eine Methode zu wählen. Die Temperatur, das 
Verhältniss zwischen Substanzmenge und Citratlösung, die Dauer der 
Digestion, die Beschaffenheit der Citratlösung, je nach der Art und Weise 
ihrer Herstellung, das Vorhandensein verschiedener Substanzen (z. B. 
Gyps); der Grad der Zerkleineruug — alles dies vermag die Resultate 
wesentlich zu beeinflussen!). Dieses gilt sowohl für die Bestimmung der 
citratlöslichen Phosphorsäure in den präcipitirten Phosphaten, als für die- 
jenige der sog. zurückgegangenen, assimilirbaren Phosphorsäure in den 
Superphosphaten. Es würde hier zu weit führen, die sämmtlichen Methoden 
ausführlich wiederzugeben und kann nur auf die betreffende Literatur 
verwiesen werden. Die von Wagner vorgeschlagene und von der Ver- 
sammlung in Halle am 18. Dez. 1881 angenommene Methode wird in fol- 
gender Weise ausgeführt: 
Von dem in derselben Weise wie bei Bestimmung der wasserlöslichen 
Phosphorsäure vorbereitetem Superphosphat, werden 5 g mit 100 ccm nach 
Petermann’scher Vorschrift dargestellter Citratlösung?) in einem Glasmörser 
nach und ‚nach zerrieben und das Ganze in einen 250 ccm fassenden 
Kolben gespült, eine Stunde unter mehrmaligem Umschüttelln bei 38 bis 
40° auf dem Wasserbade digerirt und mit Wasser aufgefüllt und die 
Phosphorsäure nach rationeller Methode entweder in der Lösung oder im 
Rückstand bestimmt. Petermann pipettirt 100 ccm des Filtrates3) und 
fällt unter fortwährendem Umrühren mit 60 ccm der gebräuchlichen Mag- 
nesiamixtur. Es wird auf diese Weise die wasserlösliche + in citronen- 
saurem Ammoniak lösliche Phosphorsäure bestimmt. Eine indirecte 
Methode zur Bestimmung der zurückgegangenen Phosphorsäure ist die 
folgende: 
In 5g Superphosphat wird die Gesammt-Phosphorsäure in bekannter 
Weise bestimmt. ferner in 20 g derselben Substanz die wasserlösliche Phos- 
1) Chem, Ztg. V 1881, 1014. Halle’sche Versammlung vom 18, Dez. 1881, 
ferner Landw. Vers.-Stationen 1881, p. 294 ff. 
2) Citronensäure wird in Ammoniak bis zur neutralen Reaction aufgelöst, 
die Concentration der Flüssigkeit auf 1,09 spec. Gewicht gebracht und dann pro 
Liter 50 ccm Ammoniak zugesetzt. Die Citratlösung muss ammoniakalisch sein. 
weil sonst die freie Phosphorsäure aus dem citronensauren Ammoniak Citronen- 
säure frei machen und letztere unaufgeschlossenen dreibasisch phosphorsauren 
Kalk auflösen würde, 
3) Zur Filtration bedient man sich zweckmässig doppelter Filter von dichtem 
Papier, da der vorhandene Gyps leicht trübe Filtrate liefert. 
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