Steinkohlentheerpro ducte. 271
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mit Ausnahme von gechlorten Aldehyden, in den Aether über, Letzterer
darf beim Verdunsten alsdann keine stechend riechenden Oeltröpfchen zu-
rücklassen. Ferner ist auf einen Chlorgehalt zu prüfen. Man schmilzt
zu diesem Zweck eine Probe mit reinem Natron- oder Kalihydrat, fügt
soviel Salpeter hinzu, dass die Masse verglimmt und prüft nach dem
Uebersättigen mit Salpetersäure mit Silbernitrat.
Das Bittermandelöl wird meistens durch Behandlung des Benzyl-
zhlorids mit Oxydationsmitteln dargestellt. Einige andere Methoden sind
patentirt worden so z. B._mittelst Benzalchlorid, Chlorzink. und Essig-
säure!), wobei Acetylchlorid als Nebenproduct entsteht.
25. Benzo&säure. [C,;H,COHO]
Die Benzoösäure bildet im reinen Zustande farblose dünne Nadeln
und Blättchen, von schwachem eigenthümlichen Geruch. Sie schmilzt bei
120° und siedet bei 250°, sublimirt jedoch schon unterhalb der Tempe-
ratur des Wasserbades. Sie löst sich schwierig in kaltem, leichter in
heissem Wasser, sehr leicht in Alkohol und Aether. Ihre Salze sind meist
in Wasser sehr leicht löslich. Aus einer neutralen KEisenchloridlösung
fällen dieselben Eisenbenzoat in Form eines röthlichen Niederschlages.
Die Benzo&säure findet in der Farbenindustrie für die Darstellung des
Anilinblaus in grossem Maassstabe Verwendung. Ihre Beschaffenheit ist
zu diesem Zweck von grosser Wichtigkeit, und ihre Untersuchung giebt
nicht immer eine völlige Garantie für ihre Brauchbarkeit. So kommen
namentlich in der künstlichen Benzo&säure geringe, noch unvollständig ge-
kannte Verunreinigungen vor, welche im Blaubildungsprocess sehr nach-
theilig wirken. Die meisten Fabriken verwenden deshalb noch für feinere
Blaumarken die viel theuerere Harnbenzoäsäure,
Die Benzoesäure des Handels soll farblos oder döch wenig gefärbt
sein, den richtigen Schmelzpunkt zeigen und sich ohne Rückstand ver-
Aüchtigen lassen. Ferner ist auf einen etwaigen Chlor- und Stickstoffgehalt
zu prüfen.
Da die Benzoösäure deutlich auf Lackmus reagirt, so lässt sie sich
acidimetrisch mit Normalnatronlauge titriren. Wegen ihrer geringen Wasser-
löslichkeit empfiehlt es sich dabei, sie zuerst in einen Ueberschuss der
Lauge zu lösen und dann mit '/,„ Normalsäure zurück zu titriren.
Bis vor wenigen Jahren wurde in den Farbenfabriken ausschliesslich
die .aus Viehharn dargestellte Benzoä&säure angewandt. Dieselbe entsteht
bekanntlich aus der im Harn vorkommenden Hippursäure welche sich in
” D. Patent No. 11494.