Full text: Chemisch-technische Untersuchungsmethoden der Gross-Industrie, der Versuchsstationen und Handelslaboratorien (1. Band)

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Theerfarben. 
ist 0,798 bei 0°. Mit Chlorcalcium, sowie mit wasserfreiem Baryt bildet 
er krystallisirende, durch Wasser zersetzbare Verbindungen, in denen ‚er 
die Rolle des Krystallwassers zu spielen scheint. ; 
Der Methylalkohol dient in der Farbenindustrie zur Darstellung. des 
Dimethylanilins, sowie des zu.verschiedenen Zwecken verwandten Chlor- 
und Jodmethyls. Da es namentlich für den ersteren Zweck auf grosse 
Reinheit desselben ankommt, so ist seine Untersuchung von der grössten 
Wichtigkeit. Für dieselbe bieten der Siedepunkt und das specifische Ge- 
wicht einigen Anhalt, doch genügen diese Kriterien durchaus nicht, da 
namentlich das Aceton, eine gewöhnliche Verunreinigung des rohen Holz- 
geistes, demselben in diesen Eigenschaften sehr nahe kommt. . 
Für das specifische Gewicht von Gemischen des reinen Methylalkohols 
mit Wasser giebt H. Deville die nachstehende Tabelle: ; 
Spec. Gewicht | Methylalkohol- - Spec. Gewicht, | 
bei + 9% procente bei + 9° 
Methylalkohol- 
procente 
0,985% 
0,9751 
0,9709 
0,9576 
0,9429 
0.9232 
0,9077 61 
0,8878 70 
0,8619 80 
0,8371 / 90 
0.8070 + 100° 
zz 
6 
40 
50 
Das von Derville angegebene specifische Gewicht des reinen Methyl- 
alkohols, 0,8070 bei 9° weicht übrigens von der sonst angegebenen Zahl 
0,798 bei 0° ziemlich stark ab, 
Für die quantitative Bestimmung des Methylalkohols hat vor 
einigen Jahren Krell eine sehr brauchbare Methode angegeben. Dieselbe 
beruht auf der Thatsache, dass derselbe bei Einwirkung von Phosphor- 
bijodid quantitativ in Jodmethyl übergeführt wird, während seine Verun- 
reinigungen nicht in dieser Hinsicht reagiren. Krell beschreibt seine Methode 
folgendermaassen!) : 
In ein Glaskölbchen von ca, 100 ccm Inhalt giebt man 30 g Phosphor- 
jodid (PI,) und verschliesst mit einem doppelt durchbohrten Stopfen (am 
besten von Glas), dessen eine Bohrung ein in etwas stumpfem Winkel ge- 
bogenes Rohr enthält. Das Letztere dient mit guter Kühlung als Rück- 
Ausskühler und später als Abflusskühler. Die andere Bohrung enthält ein 
kleines Tropfgefäss von etwa 5 ccm Inhalt. In das Tropfgefäss bringt 
man genau 5 ccm des zu untersuchenden Methylalkohols von der Tempe- 
ratur 15° und lässt denselben tropfenweise (in der Minute etwa 10 Tropfen) 
auf das Phosphorjodid fliessen. Wenn .aller Holzgeist eingetropft ist, er- 
wärmt man das Kölbchen 5 Minuten lang in kochendem Wasser, während 
5 Ber, d. dtsch. ch. Ges. VI 1310.
	        
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